BMW X1 sDrive20d ED Edition im Test

„Freude am Fahren“, so lautet der geläufige Werbeclaim von BMW, und der trifft – wie der Intensivtest zeigt – auch auf den X1 zu. Kein Wunder, der Bayer geht ja eher als hochgelegter 1er durch, denn als kletterfreudige Bergziege. Dank Heckantrieb fühlt sich der X1 sowieso nur auf Asphalt so richtig zu Hause. Der bewährte Allradantrieb xDrive und die famose 8-Gang-Automatik bleiben der EfficientDynamics Edition leider vorenthalten.

Lieblingsrevier Landstraße
„Die schönste Verbindung zwischen zwei Punkten ist eine Kurve“, dieser Spruch passt, wie eigentlich zu allen anderen BMWs, auch zum X1. Dank präziser Lenkung und spontanem Einlenkverhalten werden multipel verdrehte Landstraßen zu seinem Lieblingsterritorium. Passend dazu zeigt sich das Fahrwerk von einer eher straffen Seite. Hartes Durchschlagen oder Fahrwerkspoltern sind allerdings selbst vollbeladen zu keiner Zeit ein Thema.

Zweimassenschwungrad mit Fliehkraftpendel
In der EfficientDynamics Edition leistet der bekannte 2-Liter-Turbodiesel 163 PS und bereits ab 1750 U/min satte 380 Nm Drehmoment. Dass dabei die vielzitierte „Freude am Fahren“ nicht zu kurz kommt, klärt spätestens der Blick auf den Beschleunigungswert. 8,3 Sekunden sind’s aus dem Stand auf 100 km/h. In der Praxis hingegen nötigt einen die Schaltpunktanzeige im Infodisplay zum frühen Hochschalten. Und um bei niedrigen Drehzahlen störende Schwingungen zu kompensieren, integrierten die BMW-Ingenieure ein Fliehkraftpendel in das Zweimassenschwungrad.

Gute Verbrauchswerte
Wir haben den X1 hauptsächlich in urbanem Gebiet bewegt, und das, dank der stark animierenden, knackigen und präzise handzuhabenden 6-Gang-Handschaltung, durchwegs recht flott. Der Verbrauch hat dabei nie Anstalten gemacht, über die 7-Liter-Marke hinaus zu wachsen. Im Testschnitt genehmigte sich der X1 letztendlich knapp 6,5 Liter auf 100 km. Auf längeren Autobahnetappen bei 130 km/h im sechsten Gang, fällt die Verbrauchsanzeige im Infodisplay schnell unter sechs Liter.

Ergonomisch tadellos
Im Innenraum zeigt sich alles von der funktionalen Seite: Die wichtigsten Schalter sind gut erreichbar. Den perfekt ausgeformten Sportsitzen (636,30 Euro extra) fehlt nur die Lordosenstütze, die gegen Aufpreis von weiteren 312, 48 Euro erworben werden kann. Vorne wie hinten ist die Kopffreiheit tadellos. Die serienmäßig dreigeteilte Lehne der Rückbank lässt sich – für längere Reisen sehr angenehm – um einige Grad neigen. So passen zwischen 420 und 450 Liter in den Kofferraum. Wird sie gänzlich umgelegt, wächst das Volumen auf 1350 Liter.

Fazit und Preis
Mit der Einführung der EfficientDynamics Edition könnten die Bayern ihren Werbeslogan zu „Freude am Sparen“ abändern. Wobei das „Sparen“ leider nicht auf den Preis bezogen werden kann: 34.831 Euro kostet der X1 sDrive20d EfficientDynamics Edition mindestens. Der Test-X1 mit Österreich-Paket Plus (3792,60 Euro), Navigationssystem Professional (2633,40 Euro) und diversen anderen Nettigkeiten, schlägt mit 43.763 Euro zu Buche. Bereits jetzt freuen wir uns auf das 2012 erscheinende Facelift. Dann sind endlich auch die Selbstzünder des X1 in Kombination mit der superben 8-Gang-Automatik – die unserer Meinung nach in jeden neuen BMW gehört – zu haben. Zudem gibt es dann den Fahrerlebnisschalter und damit auch den Klimaanlagen- und Gaspedal-drosselnden ECO PRO-Modus – bedeutet: der Verbrauch sinkt nochmals!