BMW 650i Cabrio: Gran Reserve
142.682 Euro kostet der von uns getestete Highend-Bayer mit 407-PS-V8-Bollwerk. Darum kaufen sich andere eine Wohnung. Hat mehr Bestand, macht aber verdammt noch mal viel weniger Spaß!
Wird im 650i das Gaspedal penetriert, geht's dank 407 PS und 600 Nm Drehmoment in fünf Sekunden auf 100 km/h.
Geschmeidig und elegant schiebt sich das 650er-Cabrio durch die Gassen, gefolgt von zahllosen Blicken, die sich der Extravaganz des neuen Bayern nicht entziehen können. Dem muss man psychisch schon gewachsen sein, dem ständigen Rampenlicht, dem man im neuen Bayern ausgesetzt ist. Wer das nicht mag, sollte tunlichst die Finger von dem Gerät lassen, vor allem in der nämlichen V8-Ausführung, bei der ein symphonischer Grundton den filmreifen Auftritt dramatisch untermalt. Auffälliger kann man sich derzeit kaum fortbewegen.
Mobilie zum Preis einer Immobilie
Klammert man diese Fixierung auf Außenwirkung allerdings aus, kehrt in sich, konzentriert sich auf den schieren Kraftfluss, die großzügigst dargebotenen Annehmlichkeiten und lauscht der holden Melodei, offenbart sich das wahre Wesen. Und das lohnt es sich in aller Tiefe zu ergründen. Das 650i Cabrio umfasst nämlich eine Bandbreite an Fahrcharakteristika, wie man es selten findet: Vom zen-artigen Schwebezustand bis zum Hardcore-Asphaltschneiden. Da ist für jeden etwas dabei, so es die persönliche Solvenz zulässt, versteht sich. Denn die 142.682 Euro, die im zum Testwagen mitgelieferten Preisheftchen vermerkt sind, sind schon eine hanebüchen frivole Angelegenheit.
Kraftwerk
Hat man sich erstmal mit den 4,90 Meter mal 1,90 Meter und damit der schieren Grundfläche von nahezu 10 Quadratmeter des 6er-Cabrios arrangiert, schmiegt sich das Ding alsbald an den Fahrer an. Da ist zum einen die überaus formidable 8-Gang-Sport-Automatik zu nennen, die die Kraft ohne mit der Wimper zu zucken in die richtigen Bahnen leitet – selbst im Komfort-Modus, dessen Einfluss auf die Kultur des Fahrwerks ein seidenweiches Ausbügeln jedweder asphalterischer Unbotmäßigkeiten bedingt. Soviel zum Augenschein. Dass im 6er aber auch ein absolut renn-abiles Wesen steckt, will man dem Bayern angesichts der alles andere als kompakt-knackigen Dimensionierung nicht zugestehen. Ein haltloses Ressentiment, wie sich zeigt.
Schwerathlet
Ein nicht enden wollender Kraftfluss ergießt sich auf die Straße, wird das Gaspedal bis zum Ansatz penetriert. So weit kann man es in hiesigen Breiten gar nicht kommen lassen, das Ende der Fahnenstange auszuloten. Da entfahren dem Zwerchfell der Mitinsassen mitunter schon unvermittelte gutturale Laute, wenn der 407 PS starke V8 den Zweitonner mit einem brachialen Drehmoment von 600 Newtonmetern und ebensolcher Soundkulisse in 5 Sekunden auf 100 torpediert. Das wirklich Erstaunliche allerdings ist die präzise Agilität mit der sich der 6er in die Kurve werfen lässt.
Fazit und Preis
Schön, wenn man dann nach derartigem Leistungssport im hauseigenen Spa mit allen nur erdenklichen und bei einem Preis von nahezu 150.000 Euro dem Eigner auch zustehenden Annehmlichkeiten regenerieren kann.
BMW 650i Cabrio: Nach oben offen
Für die 142.682 Euro, die das von uns g...
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… von der von uns getesteten V8-Ausführ...
DruckenSenden29.08.2011 von Christian Zacharnik
Intensiv-Test
Herz was willst du mehr? 258 Diesel-PS, Achtgang-Automatik, Allradantrieb. Der BMW 530d xDrive....