Das Geschäft bei Audi läuft bestens, auch wenn man Mercedes und BMW hinterherfährt. Viel eher drückt gerade die Diesel-Affäre, die Ingolstadt erfasst hat, schon ein prominentes Opfer forderte (Technik-Vorstand Stefan Knirsch) und auch Audi-Boss Rupert Stadler in Erklärungsnot bringt.
So ist die feierliche Eröffnung einer neuen Fabrik (siehe Kasten rechts) fern der Heimat eine willkommene Ablenkung, da kommt auch beim Boss richtig Freude auf, und es bleibt zudem Zeit, den neuen Q5 zu preisen, der künftig für den Weltmarkt in Mexiko montiert wird.
Wobei: So richtig neu wirkt das Premium-SUV auf den ersten Blick auch wieder nicht. Da muss man schon genauer hinschauen. Okay: In Sachen Design ist der neue Q5 nicht unbedingt der große Wurf. Vielmehr folgt er - wie zuletzt der Baukasten-Zwilling A4 - der Linie des aktuellen Modells, das am Ende seiner ersten Karriere immer noch ein attraktiver Bestseller ist. Optisch bleibt man also auf der sicheren Seite, am ehesten stechen der breitere Singleframe-Grill und die neuen Xenon-Scheinwerfer ins Auge.
Markteinführung: Februar 2017.
Modelle/Motoren: Zum Start ein Vierzylinder-Benziner und drei Diesel, jeweils als Quattro. 2.0 TFSI mit 252 PS bzw. 2.0 TDI S Tronic mit 163 PS, 2.0 TDI mit 190 PS und 3.0-V6-TDI mit 286 PS.
Was noch kommen wird: SQ5 3.0 TDI mit 340 PS, RS Q5 mit 2,9-Liter-Biturbo-V6 und 450 PS und eine Plug-in-Hybrid-Version.
Der wahre Generationssprung ereignete sich vielmehr unter dem Blech, und zwar im großen Stil und mit viel technischer Feinkost. Ein Highlight: die Luftfederung, die optional für 2000 Euro zu ordern ist und die man sich - wenn schon, denn schon - als Komfortfeature unbedingt gönnen sollte. Fünffach verstellbar, bügelt sie nicht bloß üble Rumpelpisten glatt, sondern erlaubt auch eine variable Bodenfreiheit mit Gelände-Modus: Die in der Höhe verstellbare Lift/Allroad-Funktion ermöglicht auch so manches Offroad-Abenteuer. Die neu entwickelte Fünflenkerhinterachse und eine elektromechanische Servolenkung garantieren stabile Verhältnisse und eine sportliche Gangart.
Einen Hauch länger (jetzt: 4,66 Meter) und um fast 100 Kilogramm leichter, stellt die Neuauflage dem Fahrer zwei Dutzend Assistenzsysteme zur Seite, die beim Bremsen, Abbiegen, Ausweichen, Einparken oder bei Stau helfen. Im Cockpit stammt vieles vom A4, inklusive des digitalen Kombi-Instruments. Die Ergonomie ist grandios. Motorischer Leckerbissen: der V6-Diesel mit 620 Newtonmeter Drehmoment, Achtgangautomatik und Segelfunktion. Eine Wucht.
Mit Ausnahme des frontangetriebenen Einstiegsmodells verfügen alle Audi Q5 über Allradantrieb, manche über den neuen „quattro ultra“, der auf trockenem Untergrund die Hinterachse entkoppelt und Sprit spart. Die Preise für Österreich stehen noch nicht fest.
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