Ford Ranger 2,2 TDCi: Arbeitstier
Der Ford Ranger macht über Stock und Stein eine gute Figur, wirkt in der Stadt aber ein wenig behäbig.
Für 36.000 Euro inklusive Mehrwehrsteuer ist der Ford Ranger Limited in Indianapolisblau zu haben.
Nicht nur sich selbst muss man von Zeit zu Zeit an einen anderen Ort befördern. Auch gesägtes Holz, erlegtes Wild oder einen Haufen Umzugskartons will man dann mitnehmen. Keine leichte Aufgabe mit einem Kompakt- oder Kleinwagen. Hier ist schweres Gerät gefragt mit ausreichend Ladefläche und Zuladung. Zum Beispiel der Ford Ranger.
Gekommen um zu bleiben
Die Platzhirsche in der Klasse lassen sich leicht an einer Hand abzählen: VW Amarok, Toyota Hilux, Nissan Navara, Mitsubishi L200. Hier will Ford mit der Neuauflage des Ranger kräftig mitmischen und hat den Pickup deshalb nicht nur überarbeitet, sondern ganz frisch von einem leeren Blatt Papier weg geplant. Und zwar so solide und durchdacht, dass der Ranger in 180 Ländern der Welt das gleiche Gesicht trägt.
Hohes Beladen für hohes Wasser
Dabei spielte unter anderem auch Österreich eine Rolle, denn hier ist ein Pickup nur vorsteuerabzugsberechtigt, wenn die Ladefläche mindestens halb so lang wie der Radstand ist. Letzterer ist mit 322 Zentimetern fast so lang wie mancher Kleinwagen und die Ladefläche dank einer Einbuchtung in der Ladeklappe exakt 1.615 mm. Also lang genug um gewerbliche Nutzer aufhorchen zu lassen. Dort lassen sich dann Utensilien mit bis zu 970 kg Gewicht lagern, sofern man es schafft, die 83 Zentimeter Ladehöhe zu überwinden. Hier wäre es lohnend einen Orthopäden im Freundeskreis zu haben, der die Schäden der Selbstüberschätzung zu heilen vermag. Aber diese Höhe ist notwendig um die herausragende Wattiefe des Ranger zu ermöglichen. Da er auch in Gegenden mit kräftigem Monsun einsatzfähig sein muss, schafft er es durch bis zu 80 cm tiefes Wasser. Amarokfahrer können da trotz gesunden Rückens schon Uboot spielen.
Unkomplizierte Bedienung
Man lacht dann aus der bequemen Doppelkabine heraus, die für Fahrer und Mitfahrer ausreichend Platz und lederbezogenes Gestühl bietet, zeigt den Fischen die 17-Zöller und hört über das Multimedia-System den U96 Soundtrack vom gekoppelten Handy. All das gibt es in der Limited-Ausstattung nämlich serienmäßig. Die Bedienung ist angenehm unkompliziert, das Design grenzwertig technoid-futuristisch und gegen Aufpreis gibt es auch ein Navigationssystem. Den Knopf für den Bordcomputer könnte man noch umplatzieren, denn der fristet ein trauriges Schattendasein neben dem Reset-Knopf für den Kilometerzähler.
Fahreigenschaften und Verbrauch
Der 80 Liter Tank und ein durchschnittlicher Verbrauch von knapp 10 Liter lassen einen diesen Knopf alle 800-900 Kilometer drücken. Schwer beladen muss man merklich öfter zur Tankstelle. Der 2,2 Liter Dieselmotor mit 150 PS leistet dabei solide Arbeit. Schon bei 1500 U/min erzeugt er das maximale Drehmoment von 375 Nm das an die Hinterräder oder per Drehschalter auch an alle vier Räder weitergeleitet wird. Das Ziehen von gebremsten Anhängern bis 3.350 Kilogramm ist damit gut zu bewältigen. Eine Anhängerstabilisierung verhindert zudem gefährliches Pendeln.
Nur um es erwähnt zu haben: Der Ranger braucht von 0 auf 100 km/h 11,8 Sekunden und fährt maximal 175 km/h. Aber da könnte das Ladegut hinunterfallen.
Fazit
Mit dem neuen Ranger ist Ford ein solides Fahrzeug gelungen. Sowohl off- als auch onraod fährt er sich unaufgeregt und bequem und bietet für den einen oder anderen eine rustikale Alternative zu einem SUV. Die neuen Blattfedern an der Hinterachse ersparen dem Pickup jetzt auch unbeladen nerviges Gewippe. Unser Testwagen mit Doppelkabine in der Ausstattung „Limited“ kostete exakt 36.000 Euro. Inklusive Mehrwertsteuer und der einzigen Sonderausstattung „Indianapolis blau“ für 720 Euro. 2-Zonen-Klimaautomatik, Sitzheizung, ein elektrisch verstellbarer Fahrersitz usw. sind schon dabei. Ohne Steuer, wie der Ranger oft gekauft wird, beginnt er bei 29.400 Euro.
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DruckenSenden10.09.2012 von Christoph Adamek
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