Chevrolet Cruze Wagon: Ein Kombi aus Korea
autonet.at hinterm Steuer des praktischen Chevrolet Cruze Wagen. Warum und wie der "Kombi aus Korea" dem Opel Astra das Leben schwer macht, klärt der erste Fahrbericht.
Beim Chevrolet Cruze Wagon beginnt die Preisliste bei 16.390 Euro.
In der Zulassungstabelle liegen Chevrolet und Opel noch meilenweit auseinander, doch auf der Straße kommen sich die beiden GM-Töchter immer näher. Kaum ein erfolgreiches Segment, in dem die Amerikaner es nicht auch versuchen wollen und den Hessen so das Leben schwer machen. Schon der normale Chevrolet Cruze ist verdammt nah am Opel Astra. Aber wenn jetzt aus der koreanischen Produktion erstmals auch ein Kombi anrollt, wird es gar vollends ungemütlich für die Europäer. Denn der importierte Station Wagon mag vielleicht nicht ganz so sportlich aussehen wie der Sports Tourer aus Rüsselsheim, die Ausstattung ist weniger fortschrittlich, und beim Finish haben die Amerikaner einen gewissen Nachholbedarf. Aber der Koreaner mit der großen Klappe sieht ordentlich aus, ist sauber verarbeitet und bietet fast auf den Liter genauso viel Platz wie der Opel – nur dass er ein paar Tausender weniger kostet. Bei Chevrolet beginnt die Preisliste schließlich bei 16.390 Euro, während Opel mindestens 18.390 Euro verlangt.
Bis zu 1.478 Liter Volumen
Dafür gibt es einen eher schlicht als schön gezeichneten Kombi von 468 Metern Länge, der vor allem von seinen inneren Werten lebt: Immerhin fasst der Kofferraum schon bei aufrechter Rückbank 500 Liter und lässt sich mit zwei Handgriffen auf 1.478 Liter erweitern. Außerdem haben die Amerikaner ein paar pfiffige Details eingebaut: Im Armaturenbrett gibt es ein Klappfach mit iPod-Anschluss, im Kofferraum prangen zwischen Gepäckrollo und Rücklehne noch einmal drei Boxen für den Kleinkram, und unter dem Ladeboden bleibt auch noch Platz für allerlei Krimskrams.
Reichhaltige Ausstattung
Die Liste der Ausstattung ist wie immer bei US-Modellen lang – selbst wenn sie aus Korea kommen. Hightech-Extras wie die Kamera zur Verkehrszeichenerkennung, eine Abstandsregelung oder die adaptiven Xenon-Scheinwerfer sucht man zwar vergebens. Aber in der Topversion sind neben sechs Airbags und ESP auch schon die Navigation, eine Rückfahrkamera und das schlüssellose Zugangssystem an Bord. Einzige Extras sind dann noch das Exclusive-Paket mit Leder, Sitzheizung und Glasdach sowie das neue Infotainmentsystem „MyLink“, das Chevrolet als modernes Mediacenter mit vollständiger Smartphone-Integration anpreist.
Drei Benziner, zwei Diesel
In Fahrt bringen den Kombi drei Benziner und zwei Diesel, die eine Leistungsspanne von 120 bis 163 PS abdecken. Damit sind Geschwindigkeiten bis 219 km/h und Verbrauchswerte zwischen 4,5 bis 6,7 Liter möglich. Auch viele der Motoren kommen dem Opel-Kenner sattsam bekannt vor. Denn zumindest den 1,7 Liter großen 130 PS-Diesel und den kleinen Turbo-Benziner mit 1,4 Litern und 120 PS kennt man ebenfalls schon aus dem Astra. Das ist allerdings kein Schaden. Im Gegenteil: Gerade mit dem Benziner ist der Cruze flott bei der Sache: 200 Nm reichen für einen Sprintwert von 9,5 Sekunden, das Sechsganggetriebe ist gut abgestuft, die Motorgeräusche sind dezent und die Höchstgeschwindigkeit von 201 km/h macht den Amerikaner zu einem kommoden Dauerläufer, der auf dem Prüfstand mit ordentlichen 5,7 Litern zufrieden ist. Wer noch keine ausgewachsenen Kinder hat und sich vor den Nachbarn nicht beweisen muss, der braucht deshalb kein größeres Auto – und sehr zum Leidweisen der Belegschaft in Rüsselsheim oder Bochum auch keinen Opel.
Ausblick
Und damit ist der Bruderzwist noch lange nicht ausgefochten und die Rivalität geht munter weiter. Denn kaum hat Opel den lang ersehnten Geländewagen Mokka vorgestellt, hat Chevrolet als direktes Derivat den Trax vorgestellt. Und es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn nicht auch der wieder ein paar Tausender billiger wird als der Opel.
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