Chevrolet: Was ihr Volt
Chevrolet setzt die Segel zu den Ufern neuer Mobilität, in das unbekannte Land Illyrien, wo Elektro- und Verbrennungsmotor einander abwechseln und ein Hauch von Zukunft in der Luft liegt.
Ab 42.950 Euro ist der Volt zu haben. Zukunftsflair inklusive.
Diesmal ist es nicht Shakespeare, der uns nach Illyrien führt, sondern die Konstrukteure von Chevrolet (und auch Opel), die mit dem Volt automobiles Neuland betreten. Denn der will nicht einfach nur als herkömmliches Hybrid- oder Elektroauto verstanden werden, kann er doch, wie man will, entweder mit Strom oder mit Benzin gefahren werden. Befindet man sich im elektrischen Modus, rollt der Volt ungefähr 50 km lang kaum hörbar vor sich hin. Danach wird der Akku vom Generator versorgt, um die Weiterfahrt zu garantieren. Für Überlandfahrten kann man den Volt aber auch direkt per Benzinmotor antreiben und die Akkus unangetastet lassen. So werden Nerven gespart und ein auf Grund laufen auf der Autobahn vermieden.
Kein saufen wie Sir Toby!
Apropos Autobahn. Hier braucht sich der Volt nicht zu verstecken. Dank des 150 PS Elektromotors braucht es am Beschleunigungsstreifen nur 9,0 Sekunden bis Tempo 100. Bleibt der Fuß am Strom/Gaspedal, erhöht sich die Geschwindigkeit bis 160 km/h, danach wird abgeriegelt. Das ist vielleicht kein Wert, der auf der linken Spur der deutschen Autobahn für Furore sorgt, das ist aber auch nicht der Grundgedanke des Volt. Besser ist es bei 100 oder 130 km/h den Tempomaten einzuschalten und nach den mehr als 500 km Höchstreichweite zu streben, schließlich will man nicht saufen wie Sir Toby! Hält man sich daran, verbraucht man nach der Euronorm nur 1,2 Liter für die ersten 100 km – 80 km davon mit Strom – und danach 6 Liter mit dem Benzinmotor.
Manchmal ungevolt
Übrigens lässt sich die Reichweite jederzeit auf den zwei Bildschirmen im Cockpit ablesen. Allerdings ist das Informationsaufgebot der beiden Herzstücke teilweise so hoch, dass man als Fahrer leicht überfordert ist. Diverse Grafiken, die über Reichweite und Fortbewegung informieren, dazu Klimaanlage, Radio oder der angesteckte MP3-Player und ein grüner Ball, der anzeigt wie ökonomisch man sich gerade fortbewegt. Greift man zum Drehknopf um in das Geschehen einzugreifen, kann es schon passieren, dass man – während man mit dem Navigationssystem um die Adresseingabe streitet – ungewollt einen der Touch-Knöpfe berührt und durch Sitzheizung und plötzlich einsetzende Klimaanlage Orsinos heiß-kalte Gefühlslage teilt. Vielleicht löst sich diese Schwierigkeit von selbst nach zwölf Tagen Übung, dennoch vermisst man zeitweise trotz all des Futurismus ganz normale Druckknöpfe.
Erkennen am Ende
Futurismus ist aber ein Grundgedanke des Volt. Vom Antriebskonzept, über die Aerodynamik, die es laut Chevrolet sogar mit der Corvette aufnehmen kann, bis zu den Armaturen im Inneren. Alles versprüht einen Hauch von Raumschiff Enterprise. Vermutlich hat Chevrolet nicht zuletzt deswegen eine ganze Reihe von Vorbestellungen erhalten. Am Preis dürfte es nämlich nicht gelegen haben, denn der Volt schlägt mit satten 42.950 € zu Buche. Investiert man noch einmal 4.000 Euro, ist das Auto mit Bose Soundsystem, Parksensoren und Metallic-Lackierung voll ausgestattet. Übrigens darf man sich nicht wundern, wenn man einen Chevrolet Volt sieht, der Opel Ampera heißt. Das sind Zwillinge. Genau so wie Viola und Sebastian.
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DruckenSenden09.05.2012 von Christoph Adamek
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