Chevrolet Cruze: Wir cruisen
Bei den Motorisierungen würde man sich eventuell eine etwas größere Auswahl wünschen. Aber hier muss auch wieder dem Umstand Rechnung getragen werden, dass kompakte Stufenhecklimousinen eben ein Schattendasein führen. Zur Wahl stehen ein 1,6-Liter-Benziner mit 113 PS, ein weiterer Benzinmotor mit 1,8 Litern Hubraum und 141 PS sowie ein 2-Liter-Common-Rail-Diesel mit 150 PS. Gerade ein schwächerer Dieselmotor würde dem Cruze gut tun. Für unseren Test haben wir den starken Benzinmotor mit Sechsstufen-Automatik ausgefasst. Turbodieselverwöhnte Gemüter werden dabei den Punch vermissen, dabei gibt der Benzinmotor seine Leistung schön gleichmäßig weiter. Von der Charakteristik her erlaubt der Motor die Verbindung: Cruze = Cruisen. Für entspanntes Fahren ist der 141-PS-Benziner wie geschaffen. Beim Beschleunigen verlangt der Motor nach Drehzahl und wird dabei auch recht laut. Ansonsten hält sich der Motor aber vornehm zurück.
Die Sechsstufen-Automatik schaltet sanft und ohne großem Rucken. Die Abstimmung scheint aber nicht ganz gelungen. Die Sprünge zwischen den Gängen sind relativ groß. Steigt man tief ins Gas, schaltet die Automatik zwar prompt zurück, wie gewünscht, gleichzeitig jagt aber auch der Drehzahlmesser nach oben. Dem kann man aber Abhilfe leisten, indem man in den manuellen Modus wechselt. Durch Antippen des Wählhebels kann dann der Fahrer die Gänge selbst wechseln. Wer auf die Automatik verzichten will, greift zum Fünfgang-Schaltgetriebe und spart sich damit auch rund einen Liter Benzin pro 100 Kilometer. Der Schalter braucht im Schnitt 6,8 Liter, die Automatikversion 7,8 Liter.
Neutrales Fahrverhalten mit gutem Komfort
Obwohl der Chevrolet Cruze wie erwähnt für den Weltmarkt entwickelt wurden, müssen europäische Kunden nicht auf ihren speziellen Geschmack für Fahrwerksabstimmung verzichten. Der Cruze ist kein schwankendes Schiff mit weichen Federn. Er bietet ausreichend Straffheit und Verwindungssteifigkeit ohne den Komfort vermissen zu lassen. Dynamische Kurvenfahrten bereiten ihm keine gröberen Probleme. Die Abstimmung ist soweit neutral, dass kein markantes Untersteuern festzustellen ist. Dazu haben alle Cruze-Versionen ESP mit Traktionskontrolle an Bord. Die Lenkung gibt kaum störende Antriebseinflüsse weiter und ist ausreichend direkt.
Fazit
Der Chevrolet Cruze ist ein erwachsenes Auto, das über die Grenzen des Kompaktsegments hinauswächst. Mit einem umfangreichen Sicherheits- und Komfortpaket zu einem günstigen Preis stellt er eine interessante Alternative für Kunden dar, die selten einen Neuwagen kaufen, sondern sich primär auf dem Gebrauchtwagenmarkt umsehen. Wer sich in Zeiten der Krise ebenfalls beim Finanzierungsrahmen einschränken muss, aber auf Größe nicht verzichten will, könnte ebenfalls mit dem Chevrolet Cruze glücklich werden.
Chevrolet Cruze im Intensivtest
Erinnert sich noch jemand an das Marken...
Wobei kompakt eigentlich gar nicht zutr...
Das Heck ist prägnant, aber nicht wucht...
DruckenSenden23.09.2009 von Thomas Weibold