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BMW ActiveE: Aller Anfang ist schwer

Der BMW ActiveE ist ein auf dem 1er Coupé basierendes Elektrofahrzeug und der erste in größerer Auflage produzierte E-BMW. Mit allen Vor- und Nachteilen, die bei der Zweckentfremdung eines fertigen, "herkömmlichen" Autos auftreten.

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Der ActiveE versteckt seine E-Technik geschickt unter dem 1er Coupé-Kleid. Zu erkennen ist er dennoch am Buckel auf der Motorhaube und der Beklebung. 
BMW stellt ein Elektroauto vor. Die bayrischen Motorenwerke fahren elektrisch. Eigentlich ein denkwürdiger Moment, der aber nicht sonderlich überraschend kam. Schon seit Anfang 2011 sickern immer wieder Infos über BMW i und die zukünftigen Elektromodelle der Submarke durch. Beschäftigt hat man sich das erste Mal sogar schon 1972 mit diesem Thema, als zum Anlass der Olympischen Spiele in München 02er BMWs elektrifiziert wurden. Der legitime Nachfolger ist nun quasi serienreif und BMW lud zu Testfahrten nach München.

Nicht zu kaufen
Dort machten die Verantwortlichen auch kein Geheimnis aus der schlechten Nachricht: Der auf einem "herkömmlichen" 1er Coupé aufbauende BMW ActiveE ist nicht käuflich. Was der ganze Aufwand dann soll, werden Sie sich fragen. Nun ja, es gibt durchaus relevante Gründe für die Auflage dieses Fahrzeugs. Die Antriebstechnik des ActiveE ist zu weiten Teilen mit der des für 2013 angekündigten bereiften Elektrospaceshuttles "i3" ident. Es handelt sich dabei also um einen sehr groß angelegten Feldversuch, wie er seit 2009 auch schon mit einem elektrischen Mini stattfindet. Damit wollen die BMW Ingenieure mehr über Elektromobilität erfahren und diese für einen konventionellen Autohersteller neue Technik von Grund auf verstehen.

Komplette Eigenentwicklung
Der Ehrgeiz bei der Entwicklung des ActiveE bzw. der zukünftigen Komponenten für den i3 war groß. Nur die Zellen für den Akku sind zugekauft. Im Gegensatz zum Mini E, dessen Testflotte seit 2009 schon beachtliche 15 Millionen Testkilometer abgespult hat, ist der Elektromotor, die Batteriesteuerung, sämtliche Steuerungs- und Regelungstechnik im eigenen Hause entwickelt – einstweilen aber mal in einer bekannten Hülle verbaut. Nur der Buckel auf der Motorhaube und der fehlende Auspuff würden dem Kenner auffallen, wenn die Beklebung nicht wäre. Auf den ersten Blick ist auch der Innenraum vertraut, doch einige Merkmale wie ein Stromflussindikator statt dem Drehzahlmesser und einer Strom-Reichweitenanzeige im Bordcomputer verraten neben der auffälligen weißen Lederausstattung und den weißen Interieurleisten den elektrischen Antrieb.

Hohes Gewicht
BMW-typisch hat die auf 1100 Autos limitierte Testflotte trotzdem Großserienqualitätsniveau. Kompromisse mussten aber trotzdem eingegangen werden. Die Akkus in einem konventionell auf Verbrennerantriebsstrang konstruierten Fahrzeug unterzubringen war eine Herausforderung. Somit mussten die Stromquellen in drei Portionen verstaut werden, was auch dreimal Regelungselektronik, dreimal Absicherung und jede Menge Verkabelung mit sich zieht. Natürlich muss so ein Auto auch allen Crashvorschriften entsprechen und somit wurden Versteifungen bei den Batterieaufnahmen nötig. Das Resultat hat 4 ernüchternde Ziffern. 1815 Kilogramm bringt der ActiveE auf eine ächzende Brückenwaage. Die sind allerdings 50:50 auf Vorder- und Hinterachse aufgeteilt, um trotzdem dem Anspruch der "Freude am Fahren" gerecht zu werden. Und das gelang auch tatsächlich.

Gute Fahrleistungen
Primaballerina wird der ActiveE keine mehr, so behäbig wie sich die Gewichtsangabe liest fährt er sich aber lange nicht. Das sei auch der präzisen Lenkung und der harmonischen Fahrwerksabstimmung gedankt. 125 kW Leistung und 250 Nm Drehmoment reichen für spritzige Fahrleistungen (9 Sekunden auf 100, die 145 km/h Spitze zugunsten der Autobahnreichweite) und der Rest des Autos ist unverkennbar ein kleines Sportcoupé. Sowohl vom Fahrverhalten, als auch vom Platzangebot. Dem Kofferraum zwackt der Akku auch noch eine Ecke ab, aber 200 Liter bleiben. Somit ist der 4-Sitzer mit einem brauchbaren Kofferraum und einer Reichweite von etwa 160 Kilometern schon ein Quantensprung zum 2-sitzigen Mini E mit 60 Liter Ladevolumen. BMW verspricht sich durch die besseren Nutzungsmöglichkeiten mehr Erkenntnisse über Mensch und Maschine, die in die Serienfertigung der Elektromobile einfließen sollen und müssen.

Kein Modell für Österreich
Doch wer hat nun die Ehre, Elektropionier in blau-weiß zu sein? Von den 1100 Stück ActiveE werden 700 in den USA auf 2 Jahre verleast und die wenigen übrig gebliebenen werden in Deutschland, der Schweiz und in asiatischen Ländern vereinzelt auf den Straßen zu sehen sein. Leider signalisierte der österreichische Markt kein Interesse und somit wird es vorerst bei einer einmaligen Testfahrt bleiben. Aber, wie schon erwähnt, nur bis 2013. Da wird der um 600 Kilo leichtere "i3" für gestandene Fahrleistungen und eine ordentliche Ladung mehr Freude am elektrischen Fahren sorgen.

BMW ActiveE: Schon gefahren

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DruckenSenden12.10.2011 von Philipp Stalzer

Intensiv-Test
Ja, auch als Mann fühlt man sich im kleinen, feschen 1er Cabrio wohl, auch wenn sich der Bayer eind...
Intensiv-Test
Nicht auffallen geht mit dem BMW 1er M Coupé nicht. Kenner wissen was in dem Kleinen steckt....
 

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