BMW 520d Touring: Kombi-Traumkombi
Ein Ausbund an Ästhetik, Fahrkultur, Effizienz und perfekt abgestimmter Antriebs-Getriebe-Kombination: der 5er Touring mit 184 PS starkem Vierzylinderdiesel und 8-Gang-Automatik ist eindeutig eines der absoluten Neuheiten-Highlights des ablaufenden Jahres. Ein Intensivtest.
Bestechend schlanke Silhouette: mit dem neuen 5er Touring hat sich BMW wieder einen Platz in der Hall of Fame der begehrenswertesten Autos ergattert.
Können, oder besser: wollen Sie sich noch an den E60 erinnern? In die Knie ist man angesichts des, der Feder von Chris Bangle entstammten, 2003 gelaunchten 5er-BMW nicht gegangen - gelinde gesagt. Repräsentativ war er ja, keine Frage. Allerdings eher etwas für die Grobmotoriger unter uns. Feinsinnigere und der Ästhetik zugeneigtere Naturen gaben da eher segmentsadäquatem aus Ingolstadt oder Stuttgart den Vorzug. Zuletzt hat es sogar den Anschein gemacht, als ob Mercedes BMW mit der E-Klasse den Dynamik-Rang ablaufen würde – zumindest punkto Optik. Aber dann kam Anfang Jänner der F10, wie die Bayern ihren neuen 5er konzernintern bezeichnen, und das Blatt begann sich wieder zu wenden. Aktuell ist der Business-Bayer zweifellos das in jeder Hinsicht gediegenste, was der Markt im Bereich der oberen Mittelklasse hergibt. Wie sich Audi mit dem im Frühjahr erscheinenden neuen A6 dagegen stemmt, bleibt abzuwarten.
Phönix aus der Asche
Wir lassen nicht locker: wenn die 5er-Limo schon derart wohlgestalt ist, dann müssen der Touring-Variante unumwunden Top-Modell-Qualitäten attestiert werden. Geprägt von ausnehmend fluider und schmaler Silhouette lastet auf des Fünfer-Touring Hüften kein Gramm Fett. Statt nach oben oder zur Seite baut der Bayer nach unten. Alles an ihm strebt Richtung Asphalt, was den Eindruck hinterlässt, der 5er würde von diesem angesaugt. Was interessanter Weise die notorischen Nörgler auf den Plan ruft, sind die Türgriffe. Na, wenns denn sonst nichts ist . . . Und sonst ist auch nix, was es zu bemäkeln gebe. Auch heckwärts, dem einstmaligen Pferdefuß der Bangle-Bayern: horizontal schmal gebaut, nobel zurückhaltend und dennoch von höchst dynamischer Präsenz.
Business-Klasse
Genug des schwülstigen Dahingelabers? Noch nicht ganz. Ein wenig müssen Sie das noch aushalten. Etwa wenn es um die Innenarchitektur geht. Was soll man denn da aussetzten und damit der dem Motorjournalisten abverlangte kritische Betrachtungsweise genüge tun? Auch hier: statt in die Höhe, wird in die Breite gebaut. Die streng lineare Orientierung an der x-Achse zeitigt eine elegante, großzügige Optik. So hat ein Business-Transporter zu sein: bar jeglicher Verspieltheit, organischer Formen und unangebrachter humoresker Anwandlungen. Straight und unmissverständlich auch die Bedienung: Jeder Griff sitzt auf Anhieb. Apropos sitzen: Das tut man vortrefflich auf dem fein ausgeformten, straff ausgelegten (in unserem Testfall) “Dakota Zimtbraun“-farbenen Ledergestühl. Feist und griffig liegt das Ledersportlenkrad in der Hand.
Standesgemäß
Derart ins fahrerische Geschehen eingebunden entsteht der Eindruck in einer mit Hochpotenz versehenen Version des 5er Touring Platz genommen zu haben. Doch hier irrt der Mensch. Es ist der Einsteigerdiesel, der 520d, der hier sein Tagewerk verrichtet – zwei Liter Hubraum, vier Zylinder, 184 PS. Nebbich für einen Standesvertreter der R6-Hochkultur? Aber mitnichten nicht! Die Zeiten haben sich geändert, meine Herren. Zum einen ist es einmal die standesgemäße Tonalität, mit der der Commonrailer hier Eindruck schindet: Satt, homogen und vollkommen vibrationsfrei nehmen die Dinge ihren Lauf.
BMW 520d Touring: Kombi-Model
Komfortabel, geräumig, sparsam und noch...
Geprägt von ausnehmend fluider und schm...
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DruckenSenden28.12.2010 von Christian Zacharnik
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