Nach der Europapremiere auf der Vienna Autoshow stellt sich der neue Audi A8 nun zum ersten Fahrbericht.
Große Stückzahlen sind im Segment der Luxuslimousinen nicht zu machen. Aber dafür dürfen die Flaggschiffe der Premiumanbieter stets als Träger für neue Technologien dienen, die dann später auch in den kleineren Modellen und für die breite Masse angeboten werden. Im Jahr 2009 ist der Markt für Luxuslimousinen weiter eingebrochen. 535 Fahrzeuge konnten in Österreich verkauft werden. 2006 waren es noch knapp über 1000 Stück. Bescheiden wirkt dabei auch das Abschneiden des Audi A8. 46 Autos gingen 2009 an neue österreichische Besitzer. Für heuer rechnet die Porsche Holding als Importeur allerdings mit 140 Verkäufen. Verantwortlich dafür ist die neue Generation des A8.
LED-Scheinwerfer passen Licht dem Straßenverlauf an
Nach der Europapremiere auf der Vienna Autoshow im Jänner hatten wir nun die Gelegenheit das neue Flaggschiff aus Ingolstadt auf der ersten Ausfahrt näher kennenzulernen. So viel kann man vorwegnehmen: Wir sind schon wesentlich schlechter gereist. Die Verarbeitungs- und Materialqualität ist beeindruckend, ebenso wie das Ausstattungsangebot. Von den überarbeiteten Motoren mit mehr Drehmoment und bis zu 22 Prozent weniger Verbrauch ganz zu schweigen. Das Design hat sich evolutionär weiterentwickelt. Der Singleframe-Grill ist auch beim neuen A8 das tragende Element an der Front und fällt eine Spur größer aus. Von der Grundform unterscheidet sich die Limousine nur in Details vom Vorgänger. Die Verarbeitung und die Spaltmaße wurden aber weiter perfektioniert. So erkennt man den A8 deutlich als neu. Als letzter optischer Hinweis auf die Modellablöse dienen die Voll-LED-Scheinwerfer. Nach dem Supersportwagen R8 ist der A8 das zweite Audi-Modell, das auf Wunsch mit der modernen Lichttechnik ausgestattet ist. 2484 Euro lässt sich Audi für die innovative Technik bezahlen. Audi hat sich dabei eine außergewöhnliche Form einfallen lassen. Die Lichteinheiten sind in einen leicht geknickten Bogen angeordnet. Die Technik hat den Vorteil, dass sich verschiedenste Lichtarten darstellen lassen. So passt sich die Leuchtweite automatisch dem Gegenverkehr an. Außerdem gibt es ein spezielles Allwetter-Licht und vom Navigationssystem werden Daten über den Straßenverlauf übermittelt und das Licht dementsprechend angepasst.
Überarbeitetes MMI-Bediensystem erkennt Handschrift
Wer will, kann den neuen Audi A8 auf seine auffälligen LED-Lichter reduzieren, dann lässt man sich allerdings vieles entgehen. Es sind die unzähligen kleinen Details, die ein Gesamtbild ergeben, das sich einen Verkaufserfolg im Feld der Luxus-Limousinen verdient hat. Allerdings lässt sich Audi auch viele dieser Details teuer erkaufen. Wie gesagt, es sind die kleinen Details, die den neuen Audi A8 ausmachen. Wie etwa der Automatik-Wählhebel der serienmäßigen Achtgang-Automatik, der vom Fahrer nicht verlangt beim Abstellen des Motors in Parkstellung gebracht zu werden, sondern das von selbst erledigt. Oder der adaptive Tempomat, der den Abstand zum Vordermann hält und im Stop&Go-Verkehr bis zum Stillstand bremst. Oder das überarbeitete MMI-Bediensystem, das nun über ein Touchpad verfügt. Darauf kann man das Navigationsziel eingeben, indem man mit dem Finger die Buchstaben malt. Das Navigationssystem arbeitet seit neuestem auch mit Google-Suche und bietet daher wesentlich mehr Sonderziele. Oder der Nachtsichtassistent, der im großen Fahrerinformationsdisplay ein Infrarotbild der Umgebung abliefert, dabei Fußgänger erkennt und diese rot (bei Gefahr) oder gelb markiert. Oder, oder, oder.
Verarbeitung auf Manufaktur-Niveau
Das sind aber nur einige Ausstattungsdetails. Absolut beeindruckend ist vor allem auch das Angebot an hochwertigen Materialien, die sich unterschiedlich kombinieren lassen und deren Verarbeitung. Sehr angetan waren wir vom optionalen „Audi Design selection balaobraun“, das unter anderem mit edlem Leder auf dem Armaturenbrett aufwartet und Einlagen aus Eschemaserholz. Für das Holz wird noch echt Hand angelegt. So erfolgt der Feinschliff per Hand, ebenso wie das Auftragen der letzten Lackschicht. Audi spricht daher zu recht von Verarbeitung auf Manufaktur-Niveau. Jetzt heißt es schlucken: Dafür darf man aber auch 21.030 Euro hinblättern. Darum kaufen sich andere Leute ein ganzes Auto.
Wo der Audi A8 effizient einzusparen weiß, wie viel Geld man für das Fahren im A8 einplanen muss und welche weiteren Versionen Audi in Planung hat, erfahren Sie auf Seite 2.