Ford Galaxy und S-Max: Reloaded
Rechtzeitig vor Wiedererwachen der Konkurrenz hat Ford seine Familienexperten nachgeschärft und optimiert.
Eleganter und näher dran an der Premium-Klasse: der neue Ford Galaxy kommt, ebenso wie sein sportlicher Kollege S-Max am 28 Mai nach Österreich. Preise: den Galaxy gibts ab 35.100 und den S-Max ab 30.700 Euro.
Es gab Zeiten, und das ist noch gar nicht so lange her, da waren Family-Vans das Segment auf das die Hersteller große Stücke hielten. Renault Espace, Chrysler Voyager, Peugeot 806 und dann 807, Citroen C8 und zu guter Letzt das Erfolgstriumvirat VW Sharan, Seat Alhambra und Ford Galaxy hatten noch 2006 einen Marktanteil von mehr als acht Prozent. Mittlerweile haben sich diese Beliebtheitswerte halbiert. Das liegt zum einen daran, dass die SUV den Vans das Wasser ordentlich abgegraben haben. Zum anderen aber ist das Problem auch segmentsintern zu suchen: Chrysler etwa bietet nur mehr den sehr teuren und großen Grand Voyager an, was ihn für Familien uninteressant macht. Andere Hersteller haben die Modellpflege ihrer Van-Sparte geradezu brach liegen lassen: Der aktuelle Espace erfuhr 2005 sein letztes Facelift und von einer anstehenden Verjüngungskur ist keine Rede. VW und Seat haben sich mit der noch in diesem Jahr erfolgenden Neuauflage des Sharan und Alhambra unverhältnismäßig lange Zeit gelassen. Die (noch) aktuellen Modelle könnten fast schon als Youngtimer durchgehen.
Frischzellenkur für den Marktleader
Als quasi lachender Dritte geht Ford mit seinem Galaxy aus dieser Situation hervor: die Kölner haben ihr Großraum-Vehikel nämlich kontinuierlich gepflegt. Seit seinem Facelift im Jahr 2006 ist der Galaxy in seinem Segment eindeutig das attraktivste Angebot. Die Marktdaten jedenfalls geben ihm recht: Seit 2007 sind die Kölner Marktleader in Österreich. Im vergangenen Jahr entschieden sich fast 40 Prozent aller Fullsize-MPV-Kunden für den Galaxy. Dass die Ford-Leute diesen Status im heuer sicherlich um einiges härter werdenden Konkurrenzumfeld nicht kampflos aufgeben wollen, zeigt die äußerst ambitionierte und gelungene Neuauflage des Großen mit der Zwetschke (Anm.: liebevoll gemeintes Synonym für das blaue, ovale Markenemblem). Gleichzeitig mit dem Galaxy hat Ford auch dem Sportler im Kompaktvan-Segment, dem S-Max, eine grundlegende Frischzellenkur angedeihen lassen.
Geschärfte Optik
Das so genannte Kinetic-Design wurde bei beiden Modellen schärfer akzentuiert, die Linien und Kanten stärker herausgearbeitet. Besonders verdeutlicht sich das bei der Motorhaube. Ford Designer sprechen hier von einem 3D-Effekt. Der Kühlergrill wurde abgesenkt, bekam bei Galaxy ein glänzendes und beim S-Max ein mattes Chromfinish verpasst. Das seitliche Fensterband wurde chromgefasst, was die Qualitätsanmutung optimiert. Auch am Heck sorgt eine breite Chromblende zwischen den neuerdings in LED-Technik ausgeführten Heckleuchten für einen stattlicheren und hochwertigeren Auftritt. Für den Galaxy gab´s dann noch eine Alu-Dachleiste und der S-Max freut sich über ein cooles LED-Tagfahrlicht. Neue Felgendesigns runden die Exterieur-Retuschen schließlich ab.
Premium-Interieur
Gediegener geht’s beim 2010er Galaxy und S-Max auch im Innenraum zu. Die Mittelkonsole glänzt nun in schwarzem Klavierlack und optional gibt es besonders edles, biscuitfarbenes, so genanntes Windsor-Leder. Die Materialien sind weich und gut verarbeitet. Dass es sich beim nicht zu knapp eingesetzten gebürsteten Alu um Kunststoffimitat handelt, tut dem generell sehr premiumaffinen Gesamteindruck keinen Abbruch. Qualitativ ist Ford längst auf dem Status deutscher Mitbewerber angelangt.
Neue, effizientere Motoren
Der Novize im aktualisierten Triebwerksprogramm von Ford ist der Ecoboost-Motor – seines Zeichens ein downgesizter, aufgeladener Direkteinspritzbenziner. Das 2-Liter-Topaggregat leistet 203 PS und verbraucht im Vergleich zum 2,5-l-Vorgängermotor um 20 Prozent weniger Sprit. Erreicht wird das neben der Hubraumreduzierung durch eine Aluminiumbauweise und reibungsarme Beschichtung der Kolbenringe. Zudem wird der Direkteinspritzbenziner ausschließlich mit dem neuen 6-Gang-Powershift-Getriebe ausgeliefert, dem Pendant zum DSG des VW-Konzern. Auf den ersten Testkilometern erwies sich diese Motor-Getriebe-Kombination als äußert dynamisches Duo: Schnelle, weiche Schaltvorgänge und rasches Ansprechen auf Gasbefehle. Eine kleinerer Ecoboost-Motor mit 1,6 Litern Hubraum und 160 PS wird im Laufe dieses Jahres nachgereicht. Einzig weiteres ab Markstart verfügbares Benzinaggregat ist der 145 PS starke 2.0 FFV, der auch mit Bioethanol (E85) betankt werden kann.
Neuer Top-Diesel
Die 2.0-l-TDCi-Palette erhielt einen potenten Neuzugang mit 163 PS. Der nunmehrige Top-Diesel hat ein Drehmoment von satten 340 Newtonmetern, das, wie wir bereits praktisch erfahren konnten, bereits ab niedrigen Drehzahlen zur Disposition steht und selbst dem Galaxy ein sportliche Attitüde verpasst. Der Durchschnittsverbrauch des neuen Aggregates liegt bei 6 Litern Diesel. Auch die bereits bekannten Commonrailer mit 140 und 115 PS wurden überarbeitet. Neben einer Effizienzsteigerung mittels neuer Einspritztechnologie und weiterentwickeltem Turbolader, entsprechen alle TDCi-Motoren jetzt der Euro5-Abgasnorm.
Marktstart, Preise und Ausstattung
Markteingeführt wird die aufgefrischte Ford-Familienpackung am 28. Mai. Die Preise beginnen beim Galaxy bei 34.900 Euro (2.0 TDCi, 115 PS ) und beim S-Max bei 30.700 Euro (2.0 FFV). Bereits in der Einstiegsausstattung Trend gibt´s Zwei-Zonen-Klima, Sportsitze beim S-Max und die Alu-Dachreling beim Galaxy. 17-Zoll-Alufelgen, Chrompakete und Tempomat sind ab der Ausstattung Titanium, beziehungsweise Ghia beim Galaxy, zu haben. In der Optionenliste gibt es neue Features wie ein in den Außenspiegel integriertes Warnsystem für den toten Winkel (BLIS) oder eine Rückfahrkamera. Die bereits beschriebene PowerShift-Automatik kann im so genannten "Launchangebot" ab sofort zum halben Preis geordert werden.
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DruckenSenden20.02.2010 von Christian Zacharnik