Mit schönem, gelungenem Design gibt Fiat Antwort auf VW Polo und Co. autonet testet den Punto Evo 1.4 Multiair.
Sommer, Sonne, Sonnenschein – da spricht doch vieles für einen Urlaub in Italien: schönes Land, schöne Strände, gutes Essen, vorzüglicher Wein, attraktive Menschen, süßes Nichtstun, Mode, Kultur, Entspannung. Einiges kann einen aber auch davon abhalten, in den Süden zu fahren: deutsche Touristen, elendslanges Staustehen bei brütender Hitze, überfüllte Strände, fiese Einheimische, politisch untragbare Führungsmannschaft, hinterlistige Verkehrsstrafen. Irgendwie kann man sich alles schön oder schlecht reden. Wer sich nicht zu unseren Nachbarn im Süden traut, der kann sich zumindest ein attraktives Stück Italien zu sich nach Hause holen.
Multiair bringt mehr Leistung und spart Sprit
Fiat macht es möglich. Mit dem Punto Evo bieten die Italiener wieder eine schöne Alternative zu Polo und Co. Und mit wenig Aufwand bekommt man das Italien-Feeling dazugeliefert. So hatte unser aktueller Testwagen das Dekorset Tricolore. Für 144,90 Euro Aufpreis bekommt man Aufkleber mit der italienischen Flagge auf Motorhaube, seitlich am Fahrzeug und am Heck. Im Punto Evo steckt natürlich aber noch viel mehr drin – vor allem ein neuerlicher Beweis, dass die Italiener innovative Motorenbauer sind. Die neueste Generation der Benzinmotoren trägt die Bezeichnung Multiair. Anstatt einer herkömmlichen Nockenwelle erfolgt die Steuerung der Einlassventile elektrohydraulisch. Die Ventile zur Versorgung des Brennraumes mit Frischluft können dabei variabel geöffnet oder geschlossen werden. Das bringt deutliche Verbesserungen im Start-, Teillast- und Beschleunigungsverhalten. Greifbarer ausgedrückt: der Verbrauch sinkt um bis zu zehn Prozent, in gleichem Maß nehmen dafür Leistung und Drehmoment zu.
Start-Stopp-System serienmäßig
Statt 95 PS kann der 1,4-Liter-Benziner nun auf 105 PS verweisen. Der Durchschnittsverbrauch liegt mit 5,7 Litern um rund einen halben Liter unter jenem des Vorgängermotors. Im Alltag darf man rund einen Liter drauflegen. Den werkseitig angegebenen Verbrauch in der Stadt von 7,5 Litern haben wir allerdings exakt getroffen. Hier spielt vor allem das serienmäßige Start-Stopp-System eine wichtige Rolle. Kommt das Fahrzeug zum Beispiel bei einer roten Ampel zum stehen und wird der Leergang eingelegt, stellt sich der Motor von selbst ab. Bei Betätigung des Kupplungspedals wird der Motor wieder gestartet. Das erfolgt sehr spontan und führt zu keiner gröberen Hektik beim Fahrer.
Reichen 105 PS?
Vor Jahren noch waren 105 PS eine respektable Leistung, vor allem wenn man sie in einem Kleinwagen mit knapp über vier Metern vorgefunden hat. Heute zählt das schon fast zum Standard und wird nicht mehr als außergewöhnlich wahrgenommen. Und so verhält sich auch der Fiat Punto Evo. Von unten heraus geht es quirlig los, die Kraftentfaltung lässt dann aber auch rasch nach. In der Stadt ist das kein Problem, aber ringt man sich doch durch und steuert für den verdienten Urlaub die Heimat des Punto Evo an, ist man etwas verwundert wie lange es dauert, bis man auf Tempo 130 ist. Vor allem vermisst man Reserven für Überholmanöver. Als alternative würde sich derselbe Motor mit Turboaufladung und 135 PS Leistung anbieten. Sehr zufrieden darf man dagegen mit der Arbeit von Getriebe, Lenkung und Fahrwerk sein. Das manuelle Sechsgang-Getriebe ist fein zu schalten und gut abgestimmt. Die Lenkung hat die Dual-Drive-Funktion mit zwei Abstimmungen. Grundsätzlich leichtgängig zum einfacheren Einparken, wird die Lenkung nach Drücken der Taste in der Mittelkonsole deutlich straffer. Unauffällig, also weder zu hart noch zu weich verrichtet das Fahrwerk seine Dienste.
Was sich optisch im Vergleich zum Fiat Grande Punto geändert hat und welchen qualitativen Sprung die Italiener beim Innenraum hingelegt haben, lesen Sie auf Seite 2.