Dacia Duster: Alles was ein SUV braucht
Ernstzunehmender Offroader
Die Allrad-Technik für den Duster liefert Konzernmutter Nissan. Per Drehschalter in der Mittelkonsole kann zwischen drei Fahrmodi gewählt werden: Im "Auto"-Modus bewegt sich der Duster frontgetrieben voran. Geht die Traktion flöten, leitet eine elektromagnetische Kupplung bis zu 50 Prozent des Drehmoments an die Hinterachse weiter. Der "Lock"-Modus aktiviert einen permanenten Allradantrieb, der auf ein Tempo von maximal 60 km/h beschränkt ist. Im 2WD-Modus wird der Allradantrieb gänzlich ausgeschaltet.
Ein praktisches, allerdings auch kostenintensives Feature bei Geländefahrten ist die Bergabfahrhilfe, die bei extrem steilen Passagen das Tempo reguliert. Da auch Dacia das seinen Kunden nicht vorenthalten will, ohne jedoch den Preis zu treiben, haben sich die Ingenieure eines Tricks beholfen: der erste Gang des Sechsganggetriebes ist extrem kurz übersetzt, was eine große Bremswirkung zeitigt. Dadurch kann, ähnlich wie bei elektronischen Systemen, bei Bergabfahrten der Fuß von der Bremse genommen werden. Geht´s bergauf, fungiert die kurz übersetzte erste Schaltstufe quasi als Kriechgang.
Das aus dem Sandero bekannte Fahrwerk des Duster ist komfortabel abgestimmt. Harte Stöße werden großzügig abgefedert. Schwammig wirkt der Offroad-Rumäne dennoch nicht: die Karosserie ist verwindungssteif und das Wankverhalten wenig ausgeprägt. Etwas stärker ausgeprägt könnte die Direktheit der Lenkung sein.
Agiles Fliegengewicht
Das Leistungsspektrum der drei Motoren von 85 bis 110 PS mutet im ersten Moment etwas schwachbrüstig an. Ein Eindruck, der sich in der Praxis nicht erhärten lässt. Der Duster bahnt sich durchaus agil seinen Weg. Das liegt vor allem daran, dass der Billigsdorfer ein regelrechtes Fliegengewicht ist. In der Basisversion mit 105 PS starkem 1,6-l-Benziner und Frontantrieb wiegt der Duster lediglich 1.160 Kilo. Von 0 auf 100 geht´s mit derart leichtem Gepäck in 11,5 Sekunden. Die beiden 1,5-l-Commonrailer mit 85 und 110 PS gehen die Sache etwas gemächlicher, dafür aber sparsamer an: Während der Benziner 7,5 Liter auf 100 km/h schluckt, begnügen sich die Selbstzünder mit 5,1 und 5,3 Litern.
Preis und Austattung
Die Preisliste für den Duster fängt bei öffentlichkeitswirksamen 11.990 Euro für den 1.6 16V 105 an. Dafür bekommt man einen SUV, das stimmt, allerdings einen äußerst rudimentär ausgestatten. Der günstigste Allrad-Duster ist in der Ausstattung Ambiance und dem Vierzylinder-Benziner ab 14.990 Euro zu haben. Die Top-Version in der Ausstattung Lauréate und mit dem 110-PS-Diesel kommt auf 18.190 Euro. Mit an Bord sind dann Klimaanlage, elektrisch einstellbare und beheizbare Rückspiegel, höhenvestellbarer Fahrersitz und ein ebensolches Lenkrad. Wer dann noch den einen oder anderen Euro übrig hat, kann sich den Duster noch mit 16-Zoll-Alufelgen um 268 Euro, Lederausstattung um 510 Euro und Metallic-Lack um 310 Euro aufhübschen. Wer lieber in Sicherheit investiert, dem sei das ESP um 300 Euro angedient.
Fazit
Wäre es nur der extrem günstige Preis, den der Dacia Duster für sich verbuchen könnte, könnte die Konkurrenz ruhig schlafen. Dass der Rumänen-SUV allerdings auch technisch ein veritabel gut gemachtes Stück Automobil darstellt, dürfte dem einen oder anderen Mitbewerber aber schon Krausbirnen aufsteigen lassen. Punkto Offroadtauglichkeit kann der Duster mit vielen seiner weitaus teureren Klassenkollegen locker mithalten. Und dass der Billig-SUV auch optisch gegen etablierte Mitstreiter nicht abstinkt, setzt dem Fass dann vollends die Krone auf. Freilich, wer sein Ego mit Prestige füttert wird immun sein gegen den Duster. Alle anderen können den gewitzten Offroader ab Ende April beim Händler in Augenschein nehmen. Die Allradler treffen Anfang Juni in Österreich ein.
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DruckenSenden21.04.2010 von Christian Zacharnik