Citroën legt am 1,6-Liter Turbobenziner des DS3 noch einmal ordentlich Hand an. Wem die 207 PS des DS3 Racing dann immer noch nicht reichen, dem ist nicht mehr zu helfen, denn der kleine Franzose präsentiert sich im autonet.at-Intensivtest als durchtrainierter GTI-Schreck.
Dass bereits die zivile Version des DS3 alle Blicke auf sich zieht, ist uns bereits beim
ersten Intensivtest des kleinen Franzosen letzten Mai aufgefallen. Dass damals fast nur Frauen nachgeschaut haben, störte uns – die rein männliche autonet-Redaktion – natürlich auch nicht. Um den DS3 nun auch für das stärkere Geschlecht attraktiver zu machen, dopte Citroën das kleine, 156 PS starke 1,6-Liter Turbotriebwerk gehörig auf.
Kraftzwerg
Der in Kooperation mit BMW entwickelte Motor leistet nach dem Citroën-Tuning – Erhöhung des Ladedrucks auf 2,2 bar, Leichtlauf-Kolben und Sport-Auspuffanlage – erwähnte 207 PS. Also, ab in die Schraubstock-artigen Schalensitze, Kupplung treten, Gang rein – Vorsicht: Die Alublende des Schaltknüppels wird bei Sonneneinstrahlung ganz schön heiß! – und ab geht’s, und wie! Ist das kleine Turboloch überwunden, katapultieren ab 2000 U/min 275 Nm Drehmoment den 1165 kg leichten DS3 in brachialen 6,5 Sekunden auf Tempo 100. Doch selbst danach hört die irrwitzige Beschleunigung nicht auf – ob da nicht noch der eine oder andere Strafzettel in die Redaktion flattern wird? Die Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h haben wir zwar nicht ausprobiert, die hervorragend fest zupackenden Bremsen bewahrten uns aber zumindest vor einem Strafzettel (Danke an den Herrn in Uniform für die so sichtbare Aufstellung der Radarbox auf der Südautobahn). Verbesserungswürdig sind da nur noch die Antriebseinflüsse, die bei Vollgasorgien am Lenkrad zu vernehmen sind und das bei harten Bremsmanövern unruhig werdende Heck.
Piiiiieeeep
Unruhig oder besser ungemütlich wird auch der Tankwarner. Hat der Motor den 50 Liter Tank annähernd leergesoffen – was übertrieben formuliert ist, denn die nach zwei wöchigem Test errechneten 8,5 Liter auf 100 km gehen vollkommen in Ordnung – fängt das System damit an alle fünf Minuten eine optische Warnung auf das Navi-Display zu werfen, natürlich untermalt von einem „netten“ Piepton. 908 Euro verlangt Citroën für das gut funktionierende und schick integrierte Navigationssystem. Optimal in Sichtweite und in Richtung Fahrer positioniert, vermissen wir die Möglichkeit der Bedienung per Finger. Zudem steht zwar eine AUX-In Buchse zur Verfügung, aber eine USB-Schnittstelle gibt es weder für Geld noch für gute Worte.
Qual der Wahl? Von wegen!
Die zweite wählbare Position in der Aufpreisliste ist der graue Zielflaggen-Dachaufkleber (449 Euro). Wem die Farbgebung unseres Testwagens – schwarz-orange – nicht gefällt, der muss „weiß-grau“ wählen, denn für den DS3 Racing bietet Citroën ausschließlich diese beiden Farbdesigns an. Der Nachteil unserer Farbwahl, sind eindeutig die orange lackierten 18-Zöller, die ihre Farbe bereits verlieren, wenn der Bordstein nur böse schaut. Beiden Lackdesigns gemein ist darüber hinaus eine umfangreiche Carbonausstattung sowohl außen – an der Frontschürze, den Radläufen und der Heckschürze – als auch innen an der Mittelkonsole und dem Lenkrad.
Fazit und Preis
Für europaweit einheitliche 29.990 Euro bietet Citroën nicht einfach nur einen jährlich auf 2000 Stück limitierten, stylischen Möchtegern-Racer mit viel Leistung. Nein! Der DS3 Racing ist ein ernstzunehmender GTI-Killer, der im autonet.at-Intensivtest mit seinem straff abgestimmten Fahrwerk und vor allem seinem kraftvollen Antritt überzeugte. Dazu gibt’s eine umfangreiche Serienausstattung (Tempomat, CD-MP3-Radio, Regen- und Lichtsensor, Klimaautomatik, …) plus auf Wunsch die beiden erwähnten Optionen Navigationssystem und Dachaufkleber. Unterm Strich stehen für unseren Test-DS3 31.347 Euro tutti kompletti.