BMW 6er Cabrio: Schon gefahren

Der größte und zugleich teuerste offene Viersitzer der Republik kommt am 26. März in den Handel und kostet mindestens 93.650 Euro. Das sind zwar fünf Prozent mehr als beim Vorgänger, doch hat das Auto auch deutlich mehr zu bieten, sagt Baureihenchef Markus Braunsberger: „Hier steckt alles an Technologie drin, was wir unseren Kunden heute offerieren können.“ Das ist kein Wunder. Schließlich ist der neue Sechser nicht mehr und nicht weniger als ein sportlich eingekleideter und etwas zurecht gestutzter Siebener mit allen Finessen und Assistenzsystemen der Luxuslimousine. Außerdem ist das Auto beim Generationswechsel größer und stärker und trotzdem sparsamer geworden. Und besser ausgestattet ist er obendrein: Xenonscheinwerfer zum Beispiel, elektrische Sitze mit Lederpolstern und die Zwei-Zonen-Klimaautomatik sind deshalb künftig Standard.

Design-Spielereien
War der letzte Sechser noch eine Provokation, fährt des neue Modell genau wie Fünfer und Siebener einen versöhnlicheren Kurs. Das Auto sieht athletischer aus, weil die Designer den Zweitürer mit jeder Linie gestreckt haben, es steht breiter und damit satter auf der Straße, und es wirkt viel harmonischer, flüssiger als früher. Geblieben ist nur das charakteristische Verdeck mit den nach hinten auslaufenden Finnen, das sich selbstverständlich voll elektrisch und bis Tempo 40 auch während der Fahrt bewegt – zum Öffnen braucht das Heer kleiner Elektromotoren übrigens 19 und zum Schließen 24 Sekunden.

Deutlich gewachsen
Dass der Wagen sieben Zentimeter länger und vier Zentimeter breiter geworden ist, kann man ihm deshalb deutlich ansehen. Nur fühlen kann man es leider kaum: Vorn sitzt man zwar weiterhin feudal und großzügig wie in einer Luxuslimousine, doch die beiden Sitze im Fond bleiben auch in der neuen Generation ein Notbehelf. Für einen kurzen Abstecher zu viert mögen sie noch angehen, aber alles jenseits der Stadtfahrt ist für Erwachsene eine Zumutung. Aber für den Urlaub zu viert ist der Wagen ohnehin nicht die Idealbesetzung. Schließlich fasst der Kofferraum gerade einmal 350 Liter und büßt bei geöffnetem Dach noch einmal 50 Liter ein.

Lack und Leder
Wer zum ersten Mal im neuen Sechser sitzt, sieht das Interieur von BMW mit neuen Augen. Zwar wirkt die vom Yachtbau inspirierte Landschaft aus Lack und Leder auf den ersten Blick angenehm vertraut. Doch entdeckt man schnell ein paar neue, wirkungsvolle Details. Die Mittelkonsole zum Beispiel ist mit einer fein geschwungenen Linie deutlich geteilt und rückt den Fahrer wieder ins Zentrum des Geschehens. Und neben dem Cockpit weicht der schmucklose Einbaumonitor einem eleganten Flatscreen im Chromrahmen, der beinahe auch als automobiles iPad durchgehen würde.

Baukastenprinzip
Konstruiert ist der Sechser aus demselben Baukasten, aus dem BMW auch den Siebener und den Fünfer zusammenschraubt. Auch er hat deshalb ein aktives Fahrwerk mit variablen Dämpfern, Comfort- und Sportmodus, bietet auf Wunsch für den größeren Kurvenspaß die Aktivlenkung mit Kurskorrektur an der Hinterachse, eine elektromechanische Servolenkung und die famose Achtgang-Automatik von ZF.