Winterreifen-Test: Positive Ergebnisse

Dass es Mitte September in höher gelegenen Alpentälern schneit, ist nicht ungewöhnlich. Trotzdem werden die meisten Autofahrer auf dem falschen Fuß – oder genauer gesagt, auf dem falschen Reifen – erwischt. Spätestens jetzt sollte man sich also Gedanken über die Wechsel auf Winterreifen machen. Ein Blick auf die in der letzten Saison verwendeten Reifen ist angeraten. Der „4x4x4“-Formel folgend gilt: es sollten nur vier bauartgleiche Reifen verwendet werden, die nicht älter als vier Jahre sind und eine Mindestprofiltiefe von vier Millimeter aufweisen. Ist das nicht der Fall, sollten neue Winterreifen angeschafft werden.

Neun von 30 sehr empfehlenswert
In schon guter Tradition führte der ÖAMTC mit europäischen Partern-Klubs gemeinsam auch heuer wieder einen Winterreifen-Test durch. Die Ergebnisse sind dabei sehr erfreulich ausgefallen. In zwei Dimensionen (175/65 R14 T und 195/65 R15 T) wurden insgesamt 30 Modelle getestet. Neun davon erhielten das Urteil „sehr empfehlenswert“, 18 weitere wurden als „empfehlenswert“ eingestuft, zwei Modelle mussten sich mit einem „bedingt empfehlenswert“ zufrieden geben und nur ein Produkt wurde als „nicht empfehlenswert“ eingestuft. Getestet wurden unter anderem das Fahrverhalten bei Trockenheit, Nässe, auf Schnee und Eis, der Kraftstoffverbrauch, der beim Fahren erzeugte Geräuschpegel und der Reifenverschleiß.

Drei Topmodelle bei 175er-Reifen
Bei den 175er-Reifen stellten sich 14 Modelle dem Test. Drei davon sind als sehr empfehlenswert einzustufen. Der Continental ContiWinterContact TS800 erzielte Bestnoten auf Schnee und beim Kraftstoffverbrauch. Der Michelin Alpin A4 zeigte auf Schnee und bei Nässe gute Werte. Auf trockener Fahrbahn und hinsichtlich des Verbrauchs erreichte er sogar die besten Werte. Der Dunlop SP Winter Response als Dritter im Bunde erwies sich als echter Allrounder. Alle anderen Produkte zeigten vereinzelte Schwächen auf, am deutlichsten der Falken Eurowinter HS 439, der als nur „bedingt empfehlenswert“ eingestuft wurde. Vor allem auf Schnee schnitt der japanische Reifen schlechter als die Konkurrenz ab.

Sechs Modelle sehr gut, einer fällt durch
In der am häufigsten verkauften Dimension für Winterreifen 195/65 R15 T erzielten sechs von 16 Reifen die Topbewertung „sehr empfehlenswert“, darunter der Goodyear Ultragrip 8, der bei den schmäleren Reifen nur ein „empfehlenswert“ bekam. Mit der Topnote wurden auch hier wieder der Michelin Alpin A4, der Continental ContiWinterContact TS830 und der Dunlop SP Winter Sport 4D ausgezeichnet. Weiters konnten der Semperit Speed-Grip 2 und der Pirelli Winter 190 Snowcontrol Serie 3 überzeugen. Wiederum nur bedingt empfehlenswert ist der Falken Eurowinter HS439. Als einziger im Test durchgefallen und als „nicht empfehlenswert“ eingestuft wurde der Trayal Arctica, ein Produkt aus Serbien. Er erreichte zwar sehr gute Werte beim Verschleiß, deutliche Schwächen traten aber beim Fahren auf nasser Fahrbahn zu Tage. Dadurch verlängert sich der Bremsweg sehr stark.

Ganzjahresreifen im Test
Neben den Winterreifen wurden heuer auch Ganzjahresreifen einem eigenen Test unterzogen. Sechs Modelle, die von ihren Eigenschaften her einen Kompromiss zu Sommer- und Winterreifen darstellen, wurden von den Testern unter die Lupe genommen. Keines der Modelle konnte in den jeweiligen Kategorien mit den reinen Saisonreifen mithalten. Der Goodyear Vector 4Seasons erhielt immerhin das Urteil „empfehlenswert“, alle anderen wurden als nur „bedingt empfehlenswert“ eingestuft. Daher ziehen die Tester auch ein klares Fazit: „Eine Alternative zu reinen Sommer- oder Winterreifen bieten die Ganzjahrespneus nicht.“ Einer der Hersteller weist auch darauf hin, dass die Ganzjahresreifen nur für Länder ohne extreme Winterverhältnisse geeignet sind. Dazu zählt der Alpenraum mit Sicherheit nicht.