Gebrauchtwagenkauf: So wird der Traum vom Gebrauchten kein Alptraum  

Wäre das Leben ein Wunschkonzert, wären wir alle Lottomillionäre und könnten unsere Neuwagen wie die Mode je nach Saison wechseln. Aber das spielt es nicht und daher zwingt uns die Härte des Lebens auch gelegentlich dazu auf dem Gebrauchtwagenmarkt zuzuschlagen. Wie auch beim Neuwagenkauf ist die Anschaffung eines nicht mehr ganz so neuen Autos keine schnelle Erledigung, die man zwischen Einkauf beim Bäcker und dem Friseurbesuch einschiebt. Ein Autokauf will wohl überlegt sein, handelt es sich doch in den meisten Fällen um eine größere Investition.

Überblick verschaffen
Vorab sollte man sich eine Liste anlegen, was man eigentlich haben will. Welche Kriterien soll der neue fahrbare Untersatz erfüllen, bezüglich Größe, Platzangebot, Ausstattung, Motorisierung, Leistung, Unterhaltskosten, etc? Dann kommen auch Kriterien wie Wertstabilität, Qualität, Fehleranfälligkeit, Wartungsaufwand, Servicekosten, etc. ins Spiel. Nicht unerheblich sind natürlich auch die eigenen Präferenzen und die finanziellen Möglichkeiten. Gefallen sollte einem der neue Gast in der Garage schon.

Vertragshändler, Gebrauchtwagenhändler oder Privatkauf?
Exakt eingegrenzt kann man sich nun nach dem Objekt der Begierde umsehen. Zugänge zum Gebrauchtwagenmarkt gibt es viele. An erster Stelle stehen die Vertragshändler, die ihr Neuwagenangebot durch eine oft beträchtliche Anzahl an älteren Modellen ergänzen. Hier handelt es sich um Profis, die viel von ihrem Handwerk verstehen. Sie nehmen meist nur Modelle in ihr Angebot auf, bei denen sie auch wissen, dass sie diese zu einem vernünftigen Preis wieder losbekommen. Das bedeutet für den Käufer zwar, dass er mit höheren Preisen rechnen muss. Dafür erhält er auch das umfassendere Service mit Gebrauchtwagengarantie, etc.

Gebrauchtwagenhändler haben oft ein Schnäppchen im Angebot
Nach den Markenwerkstätten kommen die Gebrauchtwagenhändler. Auch sie verstehen ihr Geschäft. Das Angebot bei freien Händlern ist oft breiter gefächert. Hier findet man öfter ein Schnäppchen, muss aber mit dem Risiko leben, dass die Garantieleistung vielleicht nicht so umfassend ist und speziell bei älteren Modellen auch bald einmal Mängel auftreten können. Als Spiegelbild der Gesellschaft, sollte man beim Besuch des Gebrauchtwagenhändlers auf einen seriösen Auftritt achten. Die Verweigerung einer Probefahrt deutet auf irgendwelche Mängel hin. Dann sollte man auch die Finger von diesem Fahrzeug lassen.

Privatkauf ist am günstigsten aber auch mit dem meisten Risiko verbunden
Als dritte Variante bietet sich der Privatverkauf an. Hier kann man wohl am günstigsten zuschlagen, da kaum ein Privater die Leistungen gewerblicher Händler bieten kann. Gleichzeitig trägt man als Käufer in diesem Fall das größte Risiko, sich ein Kuckucksei einzuhandeln. In allen Fällen bietet sich an, den Wagen vor dem Ankauf überprüfen zu lassen. Die Automobilklubs liefern bei Ankaufüberprüfungen einen ausführlichen Bericht über den ins Auge gefassten Gebrauchten. Für Laien nicht erkennbare Mängel werden aufgedeckt. Mit dem Prüfbericht hat man eine gute Argumentationsbasis bei den Preisverhandlungen. Seriöse Anbieter werden nichts gegen eine solche Überprüfung einwenden.

Internet als Informationsquelle nutzen
Egal ob kommerzielle Händler oder private Anbieter – im Internet findet man ein breites Spektrum an Gebrauchten und kann sich so auch ein gutes Bild über Angebot, Preis und allgemeinen Fahrzeugzustand machen. Von Blindkäufen im Internet ist aber abzuraten. Man sollte sich schon vor Ort ein Bild von dem Blech mit vier Rädern machen. Mehr als das – man sollte es einer genaueren Überprüfung unterziehen. Selbst als Technik-Idiot kann man einige Dinge auch mit freiem Auge feststellen und begutachten.

Was man bei der Besichtigung des Gebrauchten besonders im Auge behalten sollte und worauf bei der Probefahrt zu achten ist, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.