Audi A6 Hybrid: Sparen mit Freude
Ende des Jahres bringt Audi den A6 auch als sparsamen Hybrid, dem es trotzdem nicht an Leistung mangelt.
Fast zeitgleich mit dem Audi Q5 Hybrid bekommt auch die A6 Limousine den alternativen Antrieb mit bis zu 245 PS Leistung.
Nach dem Q5 Hybrid legt Audi gleich noch ein Stück nach. Zum Jahreswechsel wird es auch von der A6 Limousine eine Variante mit kombiniertem Benzin- und Elektroantrieb geben. Klar verständlich erregte der A6 Hybrid daher bei der gleichzeitigen Präsentation mit dem A6 Avant großes Interesse. Was als erstes auffällt: die Alternativ-Version wird es nur als Limousine geben und nicht als Kombi. Einfacher Grund: Das Lithium-Ionen-Batteriesystem ist zwar relativ kompakt, braucht aber doch einiges an Platz im Kofferraum. Es entsteht eine deutliche Stufe und das Ladevolumen reduziert sich von 530 auf 375 Liter. Was auch noch überrascht: Der A6 Hybrid hat Frontantrieb im Unterschied zum Q5 Hybrid der auf Allradantrieb setzt.
Dieselben Gene
Technisch sind beide Modelle aber eng verwandt und setzen auf die gleichen Komponenten. Den konventionellen Part übernimmt ein 211 PS starker Vierzylinder-Turbobenziner er ist an die Achtgang-Automatik gekoppelt, die ohne Drehmomentwandler auskommt. Stattdessen sitzt dort der scheibenförmige Elektromotor. Eine Lamellenkupplung kann den E-Motor und den 2.0 TFSI verbinden oder trennen. Das Elektroaggregat leistet bis zu 54 PS und kann im Schubbetrieb und beim Bremsen als Generator die Lithium-Ionen-Akkus wieder aufladen.
Wer will bekommt Power geliefert
In Kombination können beide Antriebsaggregate kurzfristig bis zu 245 PS freisetzen und ein Drehmoment von 480 Nm zur Verfügung stellen. So kommt man beim zügigen Beschleunigen im A6 Hybrid durchaus auch in den Genuss von hohem Fahrspaß. In 7,3 Sekunden schafft man den Sprint von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 238 km/h. Ein Leistungspunch alleine ist aber nicht Sinn und Zweck einer Hybridversion. Im Vordergrund steht die Verbrauchseinsparung. Daher dürfte der Normverbrauchswert von 6,4 Litern Benzin auf 100 Kilometer schon eher ein Kaufanreiz sein.
Wer will kann aber auch leise gleiten
Die Vollhybrid-Version kann unterschiedliche Betriebsarten darstellen. Über eine Taste in der Mittelkonsole kann der Fahrer dem Elektroantrieb den Vorrang einräumen. Wenn immer möglich wird das Fahrzeug allein vom Elektromotor angetrieben. Das funktioniert, wenn die Akkus ausreichend geladen sind und bis zu einer Geschwindigkeit von 100 km/h. Bei konstant gefahrenen 60 km/h beträgt die elektrische Reichweite drei Kilometer. Das klingt nach wenig, ist im städtischen Kurzstreckenverkehr aber durchaus beachtlich. Im Vergleich zu anderen Hybridmodellen aus dem VW-Konzern ist bei ersten Testfahrten mit dem A6 Hybrid auch aufgefallen, dass der Elektro-Modus wesentlich öfter zum Einsatz kommt als bisher. Wird das Gaspedal stärker getreten übernimmt der Verbrennungsmotor den Antrieb. Im S-Modus der Automatik dient der Elektromotor als zusätzlicher Leistungsspender, nur hier wird die volle Systemleistung abgerufen. Beim Schubbetrieb wieder um und beim Bremsen wird Energie zurückgewonnnen und in den Akkus gespeichert.
Bedienung gibt keine Fragen auf
In der Bedienung stellt der A6 Hybrid den Fahrer vor keine schwierigen Aufgaben. Im Navigationsdisplay und in der Info-Anzeige zwischen den Rundinstrumenten kann der aktuelle Kraftfluss dargestellt werden. Nach dem Drehen am Zündschloss wird man hören, dass man nichts hört. Der Verbrennungsmotor startet erst, wenn er gebraucht wird. Dass das Fahrzeug zum Losfahren bereit ist, sieht man im neuen Powermeter, das an Stelle des Drehzahlmessers sitzt. Auch dort kann man ablesen, in welchem Betriebszustand sich der A6 Hybrid gerade befindet, ökonomisch sparsam im grünen Bereich oder wenn man die volle Leistung abruft, beim Boosten im gelben Bereich.
Der Preis ist noch offen
Optisch unterscheidet sich der A6 Hybrid ansonsten kaum von der herkömmlichen Limousine. Die Alternativversion erkennt man höchstens am Hybrid-Schriftzug, an der exklusiven Außenfarbe Arktissilber oder an den 17-Zoll-Gussrädern im Zehn-Arm-Turbinen-Design. Die Markteinführung des Audi A6 Hybrid ist für den Jahreswechsel 2011/12 geplant, ein Preis steht allerdings noch nicht fest. Er wird wohl kaum unter dem des Q5 Hybrid liegen, der mindestens 60.900 Euro kostet.
DruckenSenden20.07.2011 von Thomas Weibold