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Audi A1 e-tron: Ringe unter Strom

Am E-Auto führt kein Weg vorbei. Audi zeigt auf, welche Strategien ans Ziel führen könnten.

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Im Audi A1 e-tron feiert neben dem Elektromotor ein guter alter Bekannter sein Revival. Ein Wankelmotor dient als Stromlieferant. 
Warum gibt es den noch nicht zu kaufen? Das ist die Frage, die sich nach dem ersten kurzen Ausflug mit dem Audi A1 e-tron zwingend aufdrängt. Was wir hier vor uns haben, ist eine der möglichen Arten eines Elektroautos, die Audi beim so genannten Tech Day Elektromobilität vorgestellt hat. Äußerlich handelt es sich um einen herkömmlichen A1, dem man sein Wesen kaum ansieht. Auch innen wird man nicht viel von seinem alternativen Auftritt merken. Das Instrumentenfeld hinter dem Lenkrad ist digital und in der Mittelkonsole findet sich das Display der MMI Navigation plus.

Respektable Fahrleistungen
Das Drehen am Zündschlüssel wird nicht mit dem Brummen eines Verbrennungsmotors quittiert, sondern mit der Anzeige „Ready“ im Infodisplay. Nächster Schritt: Wählhebel auf Stellung D und den Fuß auf jenes Pedal, das man allgemein als Gaspedal bezeichnet, hier ist aber der Name Beschleunigungspedal passender. Nur das Abrollgeräusch der Reifen wahrnehmend, gewinnen wir zügig an Fahrt. Für den Vortrieb zeichnet ein Synchron-Elektromotor verantwortlich, der über eine Spitzenleistung von 102 PS verfügt. Auf Dauer steht eine Leistung von 61 PS zur Verfügung. Das Feine am Elektromotor ist, dass das maximale Drehmoment von 240 Nm bereits ab dem Start zur Verfügung steht. In 10,2 Sekunden wird der Sprint von 0 auf 100 km/h bewältigt, die Spitzengeschwindigkeit beträgt 130 km/h – respektable und ausreichende Werte für ein Fahrzeug, das vorrangig im Stadtverkehr und auf kurzen Überlandstrecken zum Einsatz kommt.

Fragezeichen Reichweite
Kurze Strecken deshalb, weil die Reichweite der Lithium-Ionen-Akkus beschränkt ist. Die Akkus, die sich unter dem Mitteltunnel und den Rücksitzen befinden haben einen Nominal-Energiegehalt von 12 kWh, das reicht für eine Reichweite von 50 Kilometern. Hört sich nach nicht viel an. Wenn man bedenkt dass, die meisten täglichen Fahrten weniger als die angegebene Reichweite ausmachen, würde man eigentlich ein Auslangen finden. Da man aber flexibel sein will und aus bestimmten Gründen auch einmal mehr als 50 Kilometer zu bewältigen hat, verfügt der A1 e-tron über einen so genannten Range Extender. Damit wird direkt an Bord Strom erzeugt, um die Akkus während der Fahrt zu laden. Dabei handelt es sich natürlich nicht um ein kleines Atomkraftwerk – wir sind ja nicht im Batmobil – sondern um einen Verbrennungsmotor, der einzig und allein zum Laden dient und nicht zum Antrieb des Fahrzeugs.

Ein alter Bekannter feiert sein Comeback
Im Fall des Audi A1 e-tron ist der Range Extender ein kompakter Wankelmotor mit einem Kammervolumen von 254 ccm, der sich unterhalb des Laderaumbodens befindet. Der Motor wiegt samt Elektronik, Ansaug- und Abgassystem, sowie Kühlanlage gerade einmal 65 Kilogramm, ist extrem leise und vibrationsfrei. Er läuft mit einer konstanten Drehzahl von 5000 U/min, hat einen Zwölf-Liter-Tank und treibt einen Generator zum Laden der Batterien an. So kann die Reichweite auf bis zu 250 Kilometer gesteigert werden. In einem speziell für Range-Extender-Fahrzeuge entwickelten Verbrauchszyklus, der sich am herkömmlichen Normverbrauchszyklus orientiert, ergibt sich für den Audi A1 e-tron ein Durchschnittsverbrauch von 1,9 Litern Benzin auf 100 Kilometer. Das entspricht einem CO2-Ausstoß von 45 Gramm pro Kilometer.

Kluges Navigationssystem von Vorteil
Um die Reichweite möglichst groß zu gestalten und den Range Extender möglichst wenig zum Einsatz kommen zu lassen, ist gutes Energiemanagement gefragt. Noch in Entwicklung befindet sich der Audi Energy Assist. Über Navigationssystem und Smartphone lassen sich wichtige Bestandteile für die Reichweitenmaximierung steuern. Da wäre zum einen die Fahrstrecke. Schon im Vorfeld gibt man über das Smartphone das Fahrziel ein und gibt bekannt, wie viel Restreichweite noch zur Verfügung stehen soll. Das System ermittelt basierend auf den Navigationsdaten (die dann in Zukunft auch das Höhenprofil mittliefern), die idealen Fahrzustände – wo braucht man mehr Strom, wo kann man dank des Gefälles die Bremskraft-Rekuperation nutzen, wo eignet sich der Einsatz des Range Extenders und wo befindet sich in der Nähe des Fahrziels die nächste Lademöglichkeit. Diese lässt sich dann via Smartphone auch gleich zum gewünschten Zeitpunkt reservieren. An der haushaltsüblichen 230-Volt-Steckdose dauert der Ladevorgang rund drei Stunden. Mit einem 380-Volt-Starkstrom-Anschluss kann das Aufladen in weniger als einer Stunde erledigt werden.

Audi startet Flottenversuch
Zurück zur eingangs gestellten Frage: Warum gibt es das noch nicht zu kaufen? Zu viele Fragen sind noch offen. Zunächst muss Audi mit dem A1 e-tron noch in eine umfangreiche Erprobung gehen. Ab dem kommenden Jahr wird eine Flotte der sauberen A1-Modelle in München unterwegs sein. Neben der technischen Haltbarkeit erwartet sich Audi auch umfassende Erkenntnisse über die Kundenzufriedenheit hinsichtlich Mobilität, Flexibilität und Reichweite. Schließlich sind auch noch die Kosten für die Akkus ein Knackpunkt für die Serienreife. Derzeit sind die im Auto verwendeten Lithium-Ionen-Zellen schlicht noch zu teuer, man erwartet sich aber in den nächsten Jahren eine Angleichung an die vergleichbaren Systeme in Konsumgütern. Dabei stellt der A1 e-tron eine relativ kostengünstige Lösung dar, weil er dank seines Range Extenders mit relativ kleinen Akkus auskommt. Bis man den A1 e-tron dann tatsächlich in der Preisliste finden wird können, dürften wir wohl das Jahr 2013 bzw. 2014 schreiben.

Wie man sich schon ab 2012 im Zeichen der vier Ringe rein elektrisch fortbewegen kann, erfahren Sie auf Seite 2.

Audi forscht am Elektroauto

Mit "quattro" hat sich Audi einen guten...  

Auf dem ersten Blick merkt man beim Aud...  

Bei der Reichweite sind dem A1 e-tron a...  

DruckenSenden15.11.2010 von Thomas Weibold

 
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