Audi A1: Zwerg in feinem Zwirn
Mit dem neuen A1 will Audi vor allem dem Mini an den Kragen. Im Sommer 2010 legt der Kleine los.
Nach dem ambitionierten A2, will Audi mit dem A1 mehr Erfolg im Kleinwagensegment verbuchen.
Audi fährt mit Vollgas auf Konfrontationskurs: Auf dem erklärten Weg zum „erfolgreichsten Premium-Anbieter der Welt“ sagen die Herren der Ringe den Kollegen in Stuttgart und München nicht nur mit dem neuen A8 den Kampf an, der in wenigen Wochen seine Premiere feiert und im Sommer 2010 auf den Markt kommt. Sondern auch am anderen Ende der Palette legen die Bayern demnächst gehörig nach und bringen deshalb den A1 auf den Weg. Inspiriert von den Studien „Metro Project Quattro“ (Tokio 2007) sowie „Sportback Concept“ (Paris 2008) und technisch abgeleitet vom VW Polo, soll er vor allem dem erfolgreichen Mini ans Leder.
Der A1 braucht kein Retro-Design
Noch dauert es zwar fast ein halbes Jahr, bis das Auto auf dem Genfer Salon im März enthüllt wird, und der Verkauf beginnt erst im Sommer 2010. Doch sind den Erlkönig-Jägern schon die ersten Prototypen vor die Teleobjektive gefahren. Auch wenn auf den Aufnahmen noch nicht viele Details zu erkennen sind, wird die vollkommen andere Strategie auf den ersten Blick deutlich: Wo der Mini den Retro-Renner gibt und einen augenzwinkernden Blick zurück wirft, schaut der A1 selbstbewusst in die Zukunft. Etwas anderes bleibt den Bayern auch nicht übrig. Denn der Audi 50 war ein veritabler Flop, und der A2 gilt zwar heute wegen seines revolutionären Leichtbaus als technische Avantgarde, ist aber beim Publikum wegen seines hohen Preises und seiner ungewöhnlichen Proportionen glatt durchgefallen.
Knackiger Sportler für die Stadt
Zumindest letzteres wird dem A1 nicht passieren. Geplant als Dreitürer und als Sportback mit separatem Zustieg zum Fond gibt er nach den ersten Bildern zu schließen den knackigen Sportler für die Stadt, der deutliche Muskeln und ein strammes Blechkleid trägt. Außerdem bekommt er wie jeder neue Audi ein markantes Tagfahrlicht mit LED-Streifen im Scheinwerfer und eine weitere Interpretation des großen Single-Frame-Kühlergrills.
Vom sparsamen Diesel bis zum sportlichen S1
Relativ leicht zu entschlüsseln ist die Technik unter dem Blech des in Brüssel montierten A1. Sie stammt im Großen und Ganzen vom Polo, wobei Audi ähnlich wie beim Golf-Bruder A3 „nicht ganz unten einstiegen und dafür oben etwas weiter gehen wird“, heißt es in Ingolstadt. Also dürfte der Spaß mit einem 90 PS-Diesel oder einem 100 PS-Benziner beginnen, und natürlich wird es den A1 anders als seinen billigen Bruder nur mit Direkteinspritzern geben. Außerdem verfügbar ist das DSG-Getriebe, nur der für Audi typische Quattro-Antrieb ist vorerst wohl nicht zu haben. Nach oben wird die Palette mindestens bis 150, wenn nicht gar 180 PS gehen, und die ersten Derivate stehen bereits auf dem Plan der Produktentwickler: Ein Sparer im Stil der Polo Blue Motion mit Start-Stopp-Automatik und einem Verbrauch von deutlich unter vier Litern ist ebenso gesetzt wie das Sportmodell S1. Wenn schon der Polo GTI etwa 180 PS bekommt und der Mini mit dem John Cooper Works Paket bei 211 PS liegt, wird es für diesen kleinen Kraftmeier wohl kaum unter 200 PS gehen. Und falls es selbst dafür keinen Allradantrieb gibt, erhält der Wagen zumindest die elektronisch geregelte Differentialsperre für die Vorderachse, damit er die Kraft besser auf die Straße bekommt.
Multimedia im Auto
Wie der Wagen innen aussehen wird, ist noch vollkommen offen. Doch wo der Polo den Biedermann gibt, will Audi dem Vernehmen nach neue Akzente setzen. Vor allem bei der Unterhaltungselektronik soll es deshalb ein paar Überraschungen geben: Sicher kann man das Serienmodell nicht wie die Studien mit dem Handy starten, und vollkommen mit dem Bordcomputer synchronisieren wird man auch den iPod nicht können. „Doch haben wir uns da ein paar spannende Sachen überlegt“, heißt es in Ingolstadt.
Nachdem das Design jetzt enttarnt und die Technik enträtselt ist, bleibt allein der Blick auf den Preis noch spannend. Aber auch da der Blick ins Umfeld: Der Polo ist mit seinem Grundpreis von rund 13.000 Euro sicher keine gute Orientierungshilfe. Doch an den gut 16.000 Euro für den Mini muss sich der A1 messen lassen.
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DruckenSenden02.11.2009 von Thomas Geiger