Audi A1 1.6 TDI: Untere Oberklasse
Die zwei zusätzlichen Türen erheben den A1 vom Einheitsbrei der Kompaktcoupés und machen aus ihm ein angenehmeres, praktischeres Auto.
Bei 17.900 Euro beginnt der Audi A1, unser Testwagen kostet 27.060 Euro.
Um es gleich vorwegzunehmen: Die zwei Türen haben dem A1 gefehlt. Er setzt sich damit über den Vergleich mit dem zweitürigen Lifestyle-Kompakten Mini hinweg und wird nicht nur deutlich praktischer, wenn man die Jacke oder den Rucksack auf die Rückbank legen will, sondern bietet durch eine Veränderung der Dachlinie auch tatsächlich mehr Platz im Fond. Ein kleiner Schritt weg von der betuchten Fun-Generation und dafür einer hin zu Liebhabern praktikabler Ästhetik.
Innenraum
Allerdings darf man bei einer unveränderten Größe von 395 Zentimeter auch kein Raumwunder erwarten. Dank der hinteren Türen braucht man zwar keine Aufwärmübungen mehr vor dem Einstieg zu absolvieren, großgewachsene Personen werden sich in der zweiten Reihe dennoch ein wenig beengt fühlen, auch wenn diese standardmäßig nur zwei Plätze hat. (Ohne Aufpreis kann sie aber um einen dritten Platz erweitert werden.) Von ausgedehnten Reisen ist daher eher abzusehen. Der Kofferraum ist mit 270 Liter Volumen guter Klassendurchschnitt, mit zwei mittelgroßen Reisetaschen aber mehr als gut gefüllt. Die Rücksitzlehnen lassen sich jedoch rasch im Verhältnis 2:1 umlegen und so kommt man doch noch auf ein brauchbares Ladevolumen von 920 Liter und eine Tiefe von knapp 140 Zentimeter.
Instrumente
Ein ganz anderes Gefühl vermittelt die erste Reihe. Es wirkt, als hätte man das Cockpit eines A6 oder A8 verkleinert. Schnörkellose Instrumente, ein mittiges (manuell) ausklappbares Display, unauffällige Dreher und Knöpfe. Das alles spielt sich nicht in den Vordergrund, sieht gut aus und vor allem, erfüllt die Anforderungen.
Motor und Fahrverhalten
Ebenso angenehm und unaufdringlich verhält sich der A1 beim Fahren. Der 90 PS starke 1.6-Liter TDI unseres Testfahrzeugs fährt sich agil und sportlich, auch wenn man es nach der Lektüre des Datenblattes nicht sofort vermuten würde. 11,6 Sekunden müssten doch länger sein.
Äußerst erfreulich ist aber eine andere Zeile auf dem Datenblatt, nämlich der Verbrauch. Die 4,4 Liter innerorts sind beinahe zu schaffen. Ehrlich. Öfter als einmal kam es vor, dass der Computer nach einer staulosen Fahrt durch die Stadt nicht mehr als 4,8 Liter angezeigt hat. Etwas größer ist der Unterschied auf Überlandfahrten, denn das präzise Fahrwerk regt dazu an mehr zu wollen, als nur mit 80 km/h im höchsten Gang dahinzugleiten. Die 3,4 Liter Normverbrauch sind hier eher ein theoretischer Wert. Auch nach längeren Autobahnetappen im legalen Bereich waren es aber nie mehr als 5,2 Liter.
Erwähnenswert in diesem Zusammenhang: Nach dem Volltanken zeigte der A1 eine Reichweite von 740 km, als die Tankreserve aufleuchtete waren es aber schon über 800.
Ein wenig fehl an diesem schön anmutenden Arbeitsplatz wirkt übrigens die manuelle Fünfgangschaltung. Auf der Autobahn wünscht man sich manchmal noch einen sechsten Gang, viel öfter aber die zum Premiumambiente passende 7-Gang S tronic.
Fazit
Der Audi A1 sieht sich nicht als günstigere Alternative zu größeren Autos. Er ist das maßgeschneiderte Gefährt für Menschen die ein kleines Auto, dabei aber auf nichts verzichten wollen. Spätestens beim Blick auf die Aufpreisliste wird das klar. Ohne Probleme kommen zu einem stattlichen Startpreis noch gute zehntausend Euro dazu, dafür sitzt man dann auf weichem Leder und hört mit BOSE Surround Sound die vom Handy über Bluetooth gestreamte Musik.
Kleines Rechenbeispiel: Unser Testwagen kostet nackt 21.360 Euro. Xenonlicht, Einparkhilfe usw. bringen ihn auf 27.060 Euro. Mit Bezugsstoff „Herzklopfen“, und der Name ist Programm.
Audi A1 1.6 TDI: Untere Oberklasse
Um es gleich vorwegzunehmen: Die zwei T...
Allerdings darf man bei einer unverände...
Von ausgedehnten Reisen ist daher eher ...
DruckenSenden27.08.2012 von Christoph Adamek
Intensiv-Test
Mit dem A1 entkoppelt Audi das Kleinwagensegment vollends vom „Für-mehr-hat´s-nicht-gereicht-Image“...