Audi RS3 Sportback: Das Auto von Clark Kent
Ein 340-PS-Sportwagen, vor dem sich sogar Porschefahrer fürchten – serviert im unauffälligen Hauskleid des fünftürigen A3.
Weiß wie die Unschuld - dieser Audi hat es aber faustdick hinter den Ohren.
Die Audi-Strategie kennen wir seit Mitte der Neunzigerjahre: Wenn eine Baureihe nach langen erfolgreichen Jahren schön langsam ins Rentenalter kommt, dann legen die Ingolstädter noch einen letzten Scheit ins Feuer – so bekommt die Flamme der Begeisterung neue Nahrung und verbreitet noch einmal Licht und Wärme. In Fall des Audi A3 handelte es sich aber nicht um einen Scheit, sondern um eine kleine Sprengladung – und statt Licht und Wärme gibt es Funken und Hitze. 340 PS in einem kompakten Fünftürer – willkommen in der schrägen Welt des Audi RS3 Sportback, den wir uns am Driving Camp, dem hypermodernen Testgelände in Pachfurth, auf Herz und Nieren zur Brust nehmen.
Wahnsinn in Zahlen
Bei dieser irren Leistung ist es kein Wunder, dass der stärkste A3 aller Zeiten auch sonst voller Superlative steckt: 450 Newtonmeter generiert der turbogeladene, direkteingespritze Fünfzylinder – und er gibt sie über den breiten Drehzahlbereich zwischen 1600 und 5300 Umdrehungen ab, also praktisch immer. Den Sprint auf 100 km/h erledigt der RS3 in phänomenalen 4,6 Sekunden, der Topspeed wurde elektronisch bei 250 km/h eingefroren. Allradantrieb und das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe S tronic sind serienmäßig an Bord. Preis für den süßen Wahnsinn: 60.860 Euro.
Dezenter Auftritt
So spektakulär sich diese Werte ausnehmen, so dezent tritt der RS3 nach außen auf. Im Gegensatz zum in Leistung und Größe vergleichbaren BMW 1er M Coupé gibt der Audi nur schwer erkennbare Hinweise auf sein supersportliches Potenzial. Gut, er besitzt 19-Zoll-Felgen, einen Dachkantenspoiler und einen leicht verschärften Kühlergrill. Aber wären nicht vorne und hinten die vielsagenden „RS3“-Schriftzüge angebracht, man könnte auch auf einen TDI mit S-Line-Paket schließen. Wem also die Show ein Anliegen ist, der wird seine Wünsche hier nicht erfüllt sehen. Wer aber gerne undercover auftritt und mehr Wert auf innere Stärken legt, der hat im RS3 Sportback seinen automobilen Lebensabschnittspartner gefunden.
Spektakuläre Performance
340 PS treffen auf 1575 Kilo und auf die superbe Traktion des quattro-Antriebs – was das bedeutet, müssen die Augen, das Hirn, der ganze Körper erst einmal verdauen. Der Antritt ist durchaus berückend, unterlegt vom charakteristisch-kernigen Gesang eines Fünfzylinders. Dabei empfiehlt sich die Betätigung der Sporttaste: Sie setzt zwar keine weiteren Kräfte frei, lässt aber die Soundkulisse durch ein Ventilspiel im Abgassystem weiter anschwellen. Es ist ein wenig so, wie wenn Trompeter den Dämpfer aus ihrem Instrument entfernen. Darüber hinaus werden die Reaktionen auf die Bewegung des Gaspedals gereizter und die Schaltzeiten der S tronic verkürzt.
Audi RS3 Sportback: Undercover-Racer
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DruckenSenden26.07.2011 von Peter Schönlaub
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