Er kam spät, sieht gut aus und hat was drauf, der Mazda CX-5. Nach einem eindrucksvollen ersten Test Ende Mai, stand er uns ein weiteres Mal zur Verfügung. Diesmal allerdings mit 175 PS starkem Dieselmotor und Allrad-Antrieb.
„Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, dieser mittelalterliche Spruch tangiert die Mazda-Entwickler wohl weniger. Denn mit Ruhe und Gelassenheit schauten sie zu, wie Nissan 2007 das Segment der Kompakt-SUVs mit dem avantgardistischen Qashqai eröffnete und nach und nach so ziemlich alle namhaften Hersteller diesem Trend folgten. Doch im Frühjahr dieses Jahres konterte Mazda mit einer Ausgeburt an Feschheit und Finesse, der CX-5 war geboren. Nach dem ersten Test Mitte Mai stand fest, der CX-5 ist kein liebloser Nachzügler sondern er setzt die Latte ein großes Stück höher.
Euro6 dank niedriger 14:1-Verdichtung
Nun, vier Monate nach dem ersten Test, stellte uns Mazda einen weiteren Test-CX-5 zur Verfügung. Diesmal mit Selbstzünder und Allradantrieb. Ersterer, ein 175 PS starker 2,2-Liter-Diesel, präsentierte sich als ausgesprochen antrittsstark und gut weggedämmt. Keine Spur von Turboloch und mit einem Testverbrauch von 6,9 Liter (5,2 laut Werk) zudem an der Tankstelle äußerst zurückhaltend. 420 Nm Drehmoment wuchten das 1605 kg-SUV in flotten 8,8 Sekunden aus dem Stand auf Landstraßentempo. Schalten durften wir selbst, was dank des hervorragend abgestuften Sechsganggetriebes mit sehr präzise geführten Schaltwegen durchwegs Spaß machte.
2,7 Meter Radstand schafft Platz
Von den Außenabmessungen – 4,56 Meter lang und 1,84 Meter breit – her, rangiert der Mazda CX-5 leicht über der Klasse der Kompaktwagen. In Kombination mit einem für Allradler sehr akzeptablen Wendekreis von 11,7 Meter und der angenehm leichtgängigen Lenkung, ist der CX-5 dennoch absolut City-tauglich. Dabei fasst der Kofferraum des CX-5 bei normaler Bestuhlung 503 Liter. Zum Vergleich: In einen VW Tiguan passen 33 Liter weniger und in den Audi Q3 43 Liter weniger. Wird die 40:20:40 geteilte Rücksitzlehne umgeklappt, sind’s bis zu 1620 Liter. A pro pos Rücksitz: Auf allen fünf Plätzen des Japaners sitzt es sich vortrefflich. Die beiden vorderen Sitze sind beheizbar, bieten ausreichend Seitenhalt und weisen Langstreckentauglichkeit auf. Im Fond haben selbst Großgewachsene ausreichend Beinfreiheit und dabei fällt sowohl der Knie- als auch Rückenwinkel nicht zu steil aus.
Spartanisch gut
Innen ist, vor allem für den Fahrer, alles übersichtlich gestaltet, in Griffweite und beeindruckt mit guter Haptik. Das intuitiv zu bedienende Touchscreen-Radio sowie alle übrigen Tasten und Schalter für Spurhalte- und Toter-Winkel-Assistent verlangen nicht nach ausgiebigem Studium des Bord-Handbuchs. Die Navi-Funktion für das Touchscreen-Radio kostet 500 Euro extra. Die Ohren beschallt in der getesteten, zweithöchsten Ausstattung Revolution ein stimmgewaltiges und sehr Bass-lastiges BOSE-Soundsystem über neun Lautsprecher.
Fazit und Preis
Mit dem CX-5 ist Mazda der perfekte erste Schritt in die Welt der Kompakt-SUVs gelungen. Der fesche Japaner fühlt sich sowohl auf der Landstraße, als auch in der Stadt pudelwohl. Mit 37.721 Euro liegt unser voll eingeräumter CX-5 auf dem Niveau seiner Mitbewerber. Zum Vergleich: Der im März getestete Renault Koleos kostete 37.567 Euro, der bereits erwähnte, schwächere Tiguan 45.338 Euro und der Audi Q3 unfassbare 64.701 Euro. Es stellt sich bloß eine einzige Frage: Ob es wirklich das stärkste Aggregat der Palette sein muss? Denn auch der, „nur“ 600 Euro günstigere, 150 PS-Diesel kann mit Allrad und Handschaltung kombiniert werden und verbraucht laut Werk noch weniger.