Porsche Panamera Diesel: Für den guten Zweck
Schön am Panamera Diesel ist: Man hört nicht, dass es ein Diesel ist. Auch schön: Punkto Verbrauch dringt Porsche in neue Niederungen vor. Und am Schönsten: Performancetechnisch ist und bleibt er ein Porsche, der Panamera Diesel.
Nicht, das man es nötig hätte, aber der Panamera Diesel lässt sich (für einen Porsche) äußerst sparsam fortbewegen.
Ein wenig paradox ist es ja schon, oder vielmehr: ein wenig schizophren: da wird bei einen Sportwagen zu einem Einstiegpreis von mehr als 90.000 Euro, die Sparsamkeit des Motors hervorgehoben. Wenn denn das ausschlaggebend sein sollte, dann böte sich doch eher der Kauf eines wohlfeileren Fahrzeugs an, möchte man ausrufen, wenn es sich bei dem gegenständlichen Verkehrsmittel nicht um einen Porsche handelte. Um einen Panamera zwar, aber um einen Porsche. Da kann man machen was man will, den Zuffenhausenern verzeiht man vieles, haben sie die Welt doch mit dem 911er bereichert.
Zeitgeist
Porsche Panamera Diesel also. Würden die sechs Buchstaben nicht flankenseits links und rechts hinter den Vorderrädern prangen, man wüsste nicht um die Selbstzündung bescheid. Selbst dann nicht, wenn man beim Kaltstart neben dem 5-Meter-Hünen steht. Und innen schon gar nicht: gut abgeschottet haben sie ihn von des Eigners Gehör, den 3-l-V6-Diesel aus dem Hause Audi. Es deucht fast ein wenig, als würden sie ihn verleugnen wollen, den für viele noch immer motorischen Fremdkörper im Hause Porsche. Da passt es auch, dass nicht wenige bei der Order den Diesel-Schriftzug wegreklamieren.
Auch er, mein Sohn . . .
Und so rollt man akustisch sehr dezent seines Weges, hält bei rot und beobachtet, wie die Drehzahlnadel erschöpft auf den absoluten Nullpunkt sinkt – Start-Stop, was andernorts mittlerweile eine willkommene Selbstverständlichkeit ist, wirkt in einem Porschen noch immer ein wenig deplaziert. Daran ändert auch der Umstand nicht, dass das Aus und An mit äußerster Dezenz vor sich geht.
Gutmensch-Porsche
Läuft er dann mal wieder, tut er dies mit dem gebotenen, Porsche-immanenten Hang zur Höchstleistung. Da wollen wir zuvorderst das Drehmoment hervorkehren: 550 Newtonmeter reißen an der Hinterachse. Das sind immerhin 50 Nm mehr als beim 150 PS stärkeren Panamera S. Die 1,2 Sekunden, die der 8-Zylinder schneller am Hunderter ist, fallen nicht sonderlich ins Gewicht. Sehr wohl aber der fast einen halben Liter weniger Sprit, den sich der Diesel-Panamera im Schnitt gönnt. Es ist ja nicht so, dass es darauf ankäme, aber was tut man nicht alles für die liebe Umwelt.
Drucken30.04.2012 von Christian Zacharnik