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Citroën DS4 THP 200: Schönheit muss leiden

Viel Chic und noch mehr Ausstattung zeichnen die DS-Modelle von Citroën aus. Mit 200 PS starkem Turbo-Benziner wird der DS4 zum flotten aber auch teuren Hipster. Wie sich sein Design-Schnickschnack auf die Praktikabilität auswirkt – der Intensivtest klärt‘s.

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Eingestiegen werden darf in den DS4 ab 21.990 Euro (120 PS Basis-Benziner). Der getestete THP 200 SportChic kostet mindestens 30.190 Euro.  
Digitaler Zentraltacho und Lenkradnaben die sich einfach nicht mitdrehen wollten, waren bis vor ein paar Jahren die außergewöhnlichen Merkmale der Citroën-Cockpits. In dieser Hinsicht ist bei den aktuellen Modellgenerationen Konventionalität eingekehrt. Ein wenig Verspieltheit und Avantgardismus kam mit der Wiedergeburt der DS-Modelle vor drei Jahren dann doch wieder auf. Die Formgebung des nun getesteten DS4 mag zwar chic sein, praktisch ist sie aber bei weitem nicht.

Wer schön sein will, muss leiden
So leidet unter dem Design das Platzangebot – zumindest auf der Rückbank: Ziemlich eingebunkert zwischen den beiden breiten C-Säulen bietet der DS4 Platz für drei schmächtigere Erwachsene. Großgewachsene die aus den nicht versenkbaren Seitenscheiben blicken wollen, müssen sich erst ducken, da die abfallende Dachlinie die Sicht zur Seite versperrt. Design-technisch schön versteckt sind die äußeren Griffe der Fondtüren, die für Radfahrer oder Fußgänger gefährlich spitz zusammenlaufen und einen, für verrenkungsfreies Einsteigen, zu kleinen Türausschnitt freigeben. Der bessere Platz im DS4, ist deshalb eindeutig der des Fahrers. Hier sitzt es sich sehr gemütlich, wenn auch die Schenkelauflage ein wenig kurz geraten ist. Generell könnten die Sitze etwas tiefer und der Innenspiegel etwas höher im Fahrzeug montiert sein.

Hoppel-di-Hopp
Der 200 PS starke 1,6-Liter Vierzylinder-Benziner stammt aus der Kooperation mit BMW und wird unter anderem auch im DS3 Racing oder MINI John Cooper Works verbaut. Das Aggregat stellt sein maximales Drehmoment von 275 Nm bereits bei 1700 U/min zur Verfügung und bietet Durchzug satt. Wer will kann in 8,5 Sekunden aus dem Stand auf 100 spurten und bis zu 235 km/h schnell sein. Abgesehen vom Motorsound, der über eine spezielle Akustik-Leitung in den Innenraum geleitet wird, bleibt es im DS4 zu jeder Zeit angenehm leise. Die sehr direkte Lenkung wirkt durch ihre Leichtgängigkeit etwas nervös und beim Rausbeschleunigen aus engen Kehren rupft und zupft es an ihr. Das Fahrwerk ist fürs über die Landstraßen heizen Citroën-untypisch angenehm straff ausgelegt, auf welligen Fahrbahnpassagen neigt der DS4 dadurch allerdings zum Hoppeln. Gekoppelt ist der Top-Benziner immer mit einem knackig zu schaltenden 6-Gang-Getriebe. Die Schaltwege könnten für unseren Geschmack etwas kürzer sein. Im Schnitt gönnt sich der „THP 200“ laut Citroen 6,5 Liter. Im Test waren’s bei Dauerauskostung aller 200 Pferde rund 8,5 Liter. Ein Start-Stopp-System gibt es leider nicht.

Ausstattung und Preis
Den flotten Lifestyler lassen sich die Franzosen teuer entlohnen. Eingestiegen werden darf ab 21.990 Euro (120 PS Basis-Benziner). Immer Serie beim DS4 ist die Panorama-Windschutzscheibe, Nebelscheinwerfer mit statischem Abbiegelicht, eine Klimaanlage, ein Tempomat und Lederlenkrad sowie ein MP3-fähiges CD-Radio. Den getesteten 200 PS-Benziner gibt es nur in Verbindung mit der Topausstattung SportChic für 30.190 Euro. Hier gehören unter anderem eine Zweizonen-Klimaautomatik, USB-Radio mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Toter-Winkel-Assistent, zweifarbige Lederausstattung, Licht- und Regensensor und Front- sowie Heckeinparkhilfe zur Serienmitgift. Unser Testwagen war darüber hinaus für 599 Euro mit dem Hickory-braunen Metallic-Lack überzogen, für 1.260 Euro mit braunem Leder Habana ausstaffiert, für 1.166 Euro mit dem großen Navigationssystem eMyWay ausgestattet und für je 441 Euro mit schicken 19-Zöllern und einem Hifi-Soundsystem bestückt. Zudem kam der Test-DS4 auch mit dem 1.084 Euro teuren Sicherheits-Paket Premium Plus (Mitlenkende Bi-Xenon-Scheinwerfer, Spurhalteassistent, beheizbare Vordersitze, Einparkhilfe vorne und hinten, Toter-Winkel-Assistent und Reifendrucksensor) daher. Macht einen Kaufpreis von 35.181 Euro.

Fazit
Der Citroën DS4 präsentiert sich als temperamentvoller Schönling. Seine Schönheit in allen Ehren, aber die Praktikabilität sollte unserer Meinung dennoch nicht auf der Strecke bleiben. Wer nicht größer ist als 1,80 Meter und auf die versenkbaren Fond-Seitenscheiben verzichten kann, es sich jedoch trotzdem nicht nehmen lässt hin und wieder sportlich eine Landstraße hinauf- oder hinunterzudonnern, der wird mit dem DS4, und vor allem mit dem 200 PS starken THP 200 seine Freude haben.

Drucken27.04.2012 von Raphael Gürth

 

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