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Opel Combo: Gastarbeiter an der Familienfront

Den kennen wir doch? Richtig! Was dieser Tage als neuer Family-Transporter auf den Markt kommt, ist kaum mehr als ein Fiat Doblo mit ein bisschen frischer Schminke. Wir begeben uns beim ersten Test auf Unterschied-Suche.

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Als Kastenwagen startet der Combo bereits bei 14.960 Euro, als familientaugliches Tour-Modell bei 17.629 Euro. 
Opel schickt einen Gastarbeiter an die Familienfront: Weil es vom aktuellen Corsa keinen Nutzfahrzeug-Ableger mehr gibt, haben die Hessen als Nachfolger des Combo einen Italiener eingekauft. Denn was da in diesen Tagen als neuer Kleintransporter für Kinder und Kegel oder Kartons und Kisten in den Handel kommt, ist kaum mehr als ein Fiat Doblo mit ein bisschen frischer Schminke. „Mehr als die Markenlogos auf Kühlergrill, Felgen und Lenkrad haben wir nicht ausgetauscht“, räumt ein Opel-Sprecher ein.

Platz ohne Ende
Aber warum auch? Der Doblo ist schließlich kein schlechtes Auto. Im Gegenteil: Der Italiener hat sich bei sparsamen Familienvätern genauso etabliert wie bei Handel, Handwerk und Gewerbe und behält seine entscheidende Stärke auch als Opel: Jede Menge Platz. Lieferbar mit zwei Radständen und zwei Dachhöhen, schluckt der Kastenwagen bis zu 4,6 Kubikmeter, und die Pkw-Variante Tour bietet genügend Platz für sieben Plätze, die dank der großen Schiebetüren sogar halbwegs bequem zu erreichen sind. Dabei fasst der Stauraum selbst beim Fünfsitzer schon bis zu 1050 Liter und lässt sich durch Um- und Ausbau der Sitze auf stolze 3200 Liter erweitern. Da kann man dann auch mal ein paar größere Möbel kaufen.

Charmante Offenheit
Dass der Combo im Grunde seines Wesens ein Nutzfahrzeug ist, merkt man erst auf den zweiten Blick. Im Guten zum Beispiel an den vielen Ablagen, die immer genau dort auftauchen, wo man plötzlich was verstauen will. Und im schlechten vor allem an der Materialauswahl: Wo Meriva und mehr noch der neue Zafira den Kunden eine Luxuslounge auf Rädern vorgaukeln, steht der Combo mit charmanter Offenheit zu preiswertem Plastik und weniger glanzvoll lackierten Oberflächen. Wer braucht schon Klavierlack und Vinyleiche, wenn dafür alle Schalter gut zu erreichen, Instrumente leicht abzulesen und im Zweifel die Sitze sogar abwaschbar sind.

4 Diesel-, 1 Benzin- & 1 Erdgasantrieb
Unter der hohen Haube mit den riesigen Scheinwerfern bietet Opel die Wahl zwischen vier Dieseln, einem Benziner und einer Erdgas-Umrüstung, die ein Leistungsspektrum von 90 bis 135 PS abdecken. Wer sparen will, nimmt am besten den kleinen Diesel, und wer was für die Umwelt tun möchte, fährt wahrscheinlich mit Erdgas am besten. Doch wer zumindest ein wenig Pkw-Gefühl genießen will, der sollte schon zum großen Diesel greifen. Denn auch zwei Liter Hubraum und 136 PS sind nicht gerade überschwänglich, wenn man so ein großes und voll beladen auch ziemlich schweres Auto bewegen möchte. Allerdings kommt der italienische Vierzylinder auf ein stolzes Drehmoment von 320 Nm und geht damit überraschend beherzt zur Sache. Er ist zwar ein wenig lauter und etwas kerniger als ein Diesel im Meriva. Aber im Stadtverkehr und beim Ampelspurt lässt sich der Combo nicht so schnell abhängen. Dass er am Ende trotzdem 11,3 Sekunden auf Tempo 100 braucht, liegt daran, dass der Elan jenseits des Ortschilds spürbar nachlässt. Aber mit ein bisschen Geduld macht der Combo sogar auf der Autobahn eine ordentliche Figur und fährt mit fast 180 Sachen selbstbewusst über die linke Spur. Allerdings treibt die riesige Stirnfläche den Verbrauch bei solchen Fahrten ordentlich in die Höhe. Bei gemäßigter Gangart und vor allem mit dem optionalen Start-Stopp-System kommt der Combo dagegen nahe an den Normwert von 6,0 Litern.

Fazit & Preise
Er sieht gut aus, fährt ganz ordentlich und gibt innen den Praktiker, der sich vom Alltag nicht bange machen lässt. Damit wäre der Combo eigentlich keine schlechte Kombination – wenn es neben dem hessischen Gastarbeiter nicht auch das italienische Original gäbe. Der kann nämlich alles ganz genauso gut – und ist unter dem Strich rund 500 Euro billiger.
Der Combo Kastenwagen startet mit kurzem Radstand und 95 PS-Benziner bei 14.960 Euro. Wer den 135 PS starken Diesel mit Start-Stopp-System, langem Radstand und erhöhter Nutzlast wählt, ist ab 22.080 Euro dabei. Die familientauglichen Tour-Modelle starten bei 17.629 Euro für den 95 PS-Benziner. Wer die höhere Ausstattungslinie Cosmo, den 135 PS-Diesel und langen Radstand wählt, darf mindestens 26.607 Euro hinblättern.

Drucken26.04.2012

 

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