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Audi A5-Baureihe: Nachgewürzt

Vier Jahre nach Einführung haben Designer und Techniker Potenzial entdeckt, die A5-Familie noch dynamischer zu machen.

zur FotoshowAudi
Ab November kommen die aufgefrischten Modelle der Audi A5-Reihe in den Handel. Optisch gab es nur wenig Grund zur Änderung. 
Im Zuge der Präsentation der aufgefrischten Modellfamilie des Audi A5 (Coupé, Cabrio und Sportback) fällt sehr oft das Wort „verschärft“. Design, Effizienz, Fahrdynamik, Infotainment – alles wurde verschärft. Erst als Designerin Ann-Kathrin Lang am Wort ist, fallen lieblichere Töne. Natürlich zielt der Feinschliff an der Karosserie auf eine noch dynamischere Erscheinung. Als Walter de Silva den A5 2007 präsentierte, sprach der Designguru von seinem schönsten Werk. Das wollte und durfte man nun nicht verwässern. Daher sind die Eingriffe mikroskopisch. Der Singelframe-Grill wurde angeschrägt, die Lufteinlässe im Stoßfänger sind kantiger und es gibt neue Außenfarben und Felgendesigns. Am meisten Arbeit wurde dem so genannten Nachtdesign gewidmet. Der A5 war ja einer der ersten, der die markanten LED-Elemente in Serie präsentierte. Statt den punktförmigen LEDs gibt es nun ein schmales keilförmiges Band.

Von stylisch bis poetisch
Im Innenraum ging es darum, die A5-Familie weiter aufzuwerten. Daher finden sich auch Elemente aus dem neuen Audi A6. Neue Lenkräder, neue Lenkstockhebel und der Automatik-Wählhebel, ebenfalls neu. Das MMI-Bediensystem verfügt nun über weniger Tasten. Dazu gibt es weitere Chromeinlagen und eine Auswahl an unterschiedlichen Innenraumfarben und hochwertigen Materialien. Der Kunde hat verschiedenste Kombinationsmöglichkeiten. Geht es nach Frau Lang kann er zum Beispiel einen dunkel gehaltenen, mit Aluminiumeinlagen ergänzten Innenraum im Techno-Look ordern, oder er zieht es lieber etwas emotionaler vor und entscheidet sich für die Style-Ausführung mit dunklem Armaturenbrett und granatroten Ledersitzen. Poetry nennt sich schließlich die dritte Variante mit hellem Leder, braunem Armaturenbrett und Holzeinlagen in der aufwendigen Variante Eichenholz Beaufort.

Das Googlemobil
Im Infotainment-Bereich kann Audi modernste Vernetzungsmöglichkeiten bieten, die soweit reichen, dass das Fahrzeug zum WLAN-Hotspot für bis zu acht Geräte wird. Serienmäßig ist ein einfaches CD-Radio an Bord. Auf Wunsch gibt es weitere Ausbaustufen, deren Zenit sich MMI Navigation Plus und Audi Connect nennt. Die Festplatten-Navigation (60 GB Festplatte) liefert detailreiche Bilder. Teil von Audi Connect ist ein UMTS-Modul mit dem man sich Internet ins Auto holt. Die Navigation kann dann auf Google-Daten zugreifen, wie News, Wetterinfos oder Sonderziele. Die Route wird in Luft- und Satellitenbildern von Google Earth dargestellt. Basierend auf Daten anderer Navigationsgeräte und Smartphones kann das System auch eine noch genauere Verkehrsinformation wie die bisherigen TMC-Systeme bieten. Vor der Fahrt kann der Fahrer zu Hause seine Route zusammenstellen, online ablegen und im Auto dann abrufen.

Lenkung sagt wo´s langgeht
Wer sich für ein dynamisch gestaltetes Modell wie den Audi A5, ob Coupé, Cabrio oder fünftüriger Sportback, entscheidet, der will auch ein entsprechendes Fahrgefühl erhalten. War schon das 2007 eingeführte Modell in diesem Bezug nichts Schlechtes, haben die Techniker doch noch Verbesserungspotenzial gefunden. Federn und Dämpfer wurden neu abgestimmt, eine wesentliche Änderung betrifft aber die Lenkung. Hier kommt ein neues elektromechanisches System zum Einsatz, das sehr sportlich-direkt ausgelegt ist. Hier spürt man wieder, dass sich zwischen Fahrbahn und Reifen etwas tut. Am deutlichsten bemerkt man die Änderungen beim sportlichen S5. Mit dem adaptiven Audi Drive Select-System, kann die Fahrdynamik geändert werden. Im Dynamic-Modus ist die Gaspedal-Kennlinie schärfer ausgelegt und die Lenkung wesentlich direkter. Eine starke Hand ist gefordert und vielleicht auch ein bisschen Respekt.

Einsparziele
Vorteil der neuen Servolenkung ist auch, dass sie beim Geradeauslauf keinerlei Energie beansprucht und sich somit der Verbrauch um bis zu 0,3 Liter reduziert. Eine Verbrauchseinsparung wird auch erzielt, weil alle Motor- und Getriebevarianten über ein Start-Stopp-System verfügen und schließlich wurden auch die Motoren optimiert oder völlig erneuert. Unter dem Strich reduziert sich der Verbrauch um bis zu 18 Prozent. Zur Markteinführung im November werden drei Benzin- und drei Dieselmotoren, alles aufgeladene Direkteinspritzer im Leistungsspektrum von 170 bis 333 PS angeboten. Neu ist der 1.8 TFSI mit 170 PS. Speziell Sportback-Kunden greifen gerne zur Basismotorisierung. Mit diesem Aggregat werden sie ihre helle Freude haben. Vor wenigen Jahren noch war man über ein Drehmomentmaximum von 320 Nm bei Dieselmotoren sehr stolz. Der kleinvolumige Turbobenziner hat eben dieses Drehmoment und stellt es ganz Diesel-like von 1400 bis 3700 U/min zur Verfügung. Beim Verbrauch ist er Asket und begnügt sich mit 5,7 Litern Benzin pro 100 Kilometer (CO2-Ausstoß 134 g/km). Technisch unverändert im Programm bleibt der 2.0 TFSI mit 211 PS der serienmäßig mit dem Doppelkupplungsgetriebe S Tronic angeboten wird. Später folgt noch ein 3-Liter-Turbobenziner mit 272 PS.

„Beschnittenes“ Kraftpaket
Der dritte ab Marktstart angebotene Benzinmotor, ist jener des Audi S5. Der radikalste Downsizing-Schritt manifestiert sich hier beim Wechsel von einem V8-Saugermotor zu einem V6 mit Kompressor. Die Leistung bleibt bei 333 PS allerdings reduziert sich der Verbrauch um 20 Prozent auf durchschnittlich 8,1 Liter. Mit kraftvollem Sound und 440 Nm maximalem Drehmoment stürmt der Audi S5 in 4,9 bis 5,4 Sekunden (je nach Karosserieform) von 0 auf 100 km/h. Über das Siebengang-S-Tronic-Getriebe gelangt die Kraft auf alle vier Räder. Wahlweise kann man für den quattro-Antrieb das Sportdifferenzial bestellen, dass die Kraft variabel zwischen den Hinterrädern verteilen kann.

Diesel unterschreiten 150-Gramm-Marke
Die Dieselfront bestreiten ein 2,0- und zwei 3,0-Liter-TDI-Motoren, die 177, 204 und 245 PS leisten. Der Vierzylinder-Common-Railer ist der Sparmeister im Programm. Er verbraucht nur 4,7 Liter Diesel im Schnitt und stößt 122 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Hinsichtlich der Fahrleistungen schon knapp an die S5-Version kommt dagegen der starke V6-TDI heran. Mit S Tronic beschleunigt das A5 Coupé in 5,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Der Verbrauch – zugegebenermaßen bei sehr zurückhaltender Fahrweise – liegt im Normzyklus bei 5,7 Liter (CO2-Ausstoß 149 g/km). Gegen Jahresende wird ausschließlich für den A5 Sportback auch noch ein 2.0 TDI mit 143 PS angeboten.

Gut assistiert
Bei den Assistenzsystemen reicht Audi die Neuheiten, die man aus anderen Modellen kennt nun in der A5-Familie nach. Der adaptive Abstandstempomat hält den Abstand zum Vorausfahrenden. Bei Geschwindigkeiten unter 30 km/h wird bei drohendem Auffahrunfall eine automatische Vollbremsung ausgeführt. Der Spurwechselassistent Audi Side Assist ist nun ebenfalls erhältlich. Beim Active Lane Assist erkennt das System die Bodenmarkierungen und kann bei ungewolltem Verlassen der Fahrspur einen Lenkeingriff machen und schließlich gibt es nun auch einen Müdigkeitswarner, der bei Unkonzentriertheiten des Fahrers zum Einlegen einer Pause aufruft.

Erfreuliche Wertanpassung
Auch wenn die optischen Änderungen nur marginal ausgefallen sind, präsentiert sich die aufgewertete A5-Familie hochwertiger, effizienter und fahrdynamischer, was so würde man denken mit einer deutlichen Preisanpassung einhergehen müsste. Mit wenigen hundert Euro hält sich diese bei Audi allerdings in bescheidenen Grenzen, zumal in Österreich alle Modelle serienmäßig über Xenon plus-Scheinwerfer und Multifunktions-Lederlenkrad und die Sechszylinder-Modelle von Coupé und Sportback über Sportsitze verfügen. Als günstigstes Modell firmiert in der Preisliste der A5 Sportback 1.8 TFSI mit 36.870 Euro, das Coupé ist ab 37.800 Euro erhältlich und für das Cabrio liegt der Einstiegspreis bei 43.120 Euro. Der wohl am meisten gefragte Motor, der 2.0 TDI ist ab 39.970, 40.900 bzw. 46.250 Euro (Sportback/Coupé/Cabrio) erhältlich. Der Audi S5 Sportback ist ab 67.290 Euro zu haben (Coupé: 67.500 Euro; Cabrio: 73.780 Euro).

Drucken21.09.2011 von Thomas Weibold

 

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