Citroën DS3 Racing: Sehr Loeblich

Gut Ding braucht Weile und bei diesem Ding wird gottlob aus Weile nicht Langeweile. Eigentlich hätte die ersten Modelle des Citroën DS3 Racing schon Ende letzten Jahres zu den sehnsüchtig wartenden Kunden kommen sollen. Mit etwas Verspätung ist es nun im Februar endlich losgegangen. Für uns ergab sich nun die schöne Gelegenheit ein paar heiße Runden auf dem Wachauring in Melk hinzulegen – als kleinen Appetitanreger für den im August anstehenden Intensivtest. Wer nach dem Lesen dieser Zeilen auch auf den Geschmack kommen sollte und sich eines dieser extrem feinen Teile zuzulegen, muss leider einen kleinen Tiefschlag einstecken. Das heurige Jahreskontingent ist bereits verkauft.

Europaweit zum Einheitspreis
Citroën fährt beim DS3 Racing eine sehr exklusive Linie – nicht nur optisch – die von der Motorsportabteilung intensiv bearbeitete Rennmaschine auf Basis des DS3 THP 150 wird jährlich nur in einem Umfang von 2000 Stück produziert, rund 60 davon kommen nach Österreich. Wer also 2012 ins Lager der Sportwagen-Fahrer wechseln will, sollte sich schon einmal bereitmachen und 29.990 Euro zur Seite legen. So viel kostet der DS3 Racing. Wer glaubt, jenseits der Grenze ein Schnäppchen machen zu können, der irrt. Der Preis von knapp unter 30.000 Euro gilt nämlich europaweit. An Optionen hält der DS3 Racing nicht mehr viel bereit: Dachaufkleber in grau oder orange um 445 Euro und das Navigationssystem „My Way“ um 900 Euro. Ansonsten ist alles dabei, was sich in der Ausstattungslinie Sport Chic findet, unter anderem: sechs Airbags, Notrufsystem, ESP, LED-Tagfahrlicht, Tempomat, el. Fensterheber, Klimaautomatik, Lederlenkrad, Alupedale, CD-Radio. Exklusiv dem DS3 Racing vorbehalten sind die Zweiton-Lackierung in Schwarz-orange oder Weiß-grau, ein Sichtkarbon-Kit, körperbetonte Sportschalensitze und Einparkhilfe hinten.

Mit Rallye-Know-how
Wer sich für den Citroën DS3 Racing entscheidet, darf sich wie ein kleiner Sebastien Loeb fühlen, der in der Rallye-Weltmeisterschaft mit einem Auto selben Namens unterwegs ist. Für die Straßenversion haben daher auch die Ingenieure der Motorsportabteilung Hand angelegt. Der 1,6-Liter-Turbomotor, der im THP 150 auf eine Leistung von 156 PS kommt, wurde im Racing auf 207 PS gedopt. Das Drehmoment steigt von 240 auf 275 Nm. Erreicht wurde das durch einen geänderte Motorcharakteristik, erhöhten Ladedruck für den Turbo und eine überarbeitete Auspuffanlage. Wem die Umwelt am Herzen liegt, sollte eigentlich auch zum DS3 Racing greifen. Gegenüber dem 156-PS-Modell sinkt der Verbrauch im Schnitt um 0,3 Liter auf 6,4 Liter pro 100 Kilometer.

Knallharter Sportler mit sanften Seiten
In erster Linie wird man sich den sportlichen Citroën aber anschaffen, weil man Spaß haben will. Für die gesteigerte Performance wurde auch das Fahrwerk angepasst. Die Spur ist um 30 Millimeter verbreitert, das Chassis um 15 Millimeter abgesenkt und natürlich hat der DS3 Racing auch spezielle Bremsscheiben und –sättel, die hinter den exklusiven 18-Zoll-Felgen erkennbar sind. In 6,5 Sekunden sprintet der quirlige DS3 auf Tempo 100 und verbläst damit den THP 150 um satte 1,2 Sekunden. Schluss mit dem Vortrieb ist erst bei 235 km/h. Das durchaus noch mit Komfortreserven ausgestattete Fahrwerk und die straffe Servolenkung laden zur gepflegten Kurvenhatz ein. Das serienmäßige ESP verrichtet pflichtbewusst und aufmerksam seine Arbeit.

Die Physik im Auge behalten
Ist man auf der gesperrten Rennstrecke unterwegs, kann man es per Knopfdruck deaktiveren, sollte die physikalischen Grenzen aber stets im Auge behalten. Im Gegensatz zu manchen Konkurrenten hat der DS3 Racing kein mechanisches Sperrdifferenzial zu bieten. Beim raschen Rausbeschleunigen aus Kurven wird das mit leichtem Durchdrehen der Räder quittiert. So entspannt sich der Citroën DS3 Racing im Alltag bewegen lässt, so viel Fahrspaß bietet er, wenn man die Möglichkeit hat sich auf einer Rennstrecke austoben zu dürfen, selbst wenn sie so eng ist, wie der Wachauring in Melk.