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Mercedes C63 AMG Coupé: Brutal elegant!

Schön und schnell: Mit diesem Zweitürer will Mercedes den BMW M3 entzaubern. Der erste autonet-Test klärt, ob er das Zeug dazu hat.

zur FotoshowMercedes-Benz
In 4,5 Sekunden schießt das Coupé auf Tempo 100. Wen wundert's bei 457 PS! 

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Über das neue Coupé der C-Klasse haben wir bereits berichtet: Alle Infos darüber erfahren Sie hier. Nun nehmen wir uns den Ausnahmeathleten im Programm zur Brust: das C63 AMG Coupé mit 457 PS – die Kampfansage von Mercedes an einen etablierten Gegner: den BMW M3.

Viel Hubraum
Der 6,3-l-V8-Saugmotor ist ein guter Bekannter. Seit mittlerweile sechs Jahren begegnet er uns in verschiedenen Verpackungen und Leistungsstufen: Das schönste Einsatzgebiet heißt Mercedes SLS und ist der Flügeltürer.
Schön langsam scheint die Zeit dieses Motors jedoch abzulaufen: Schrittweise wird er vom neuen 5,5-Biturbo ersetzt. Im kompakten Coupé feiert er aber noch einen – möglicherweise letzten – großen Auftritt. Hier wird er mit 457 PS unter die Haube gepflanzt; wer das AMG Performance Package um rund 8700 Euro wählt, bekommt Schmiedekolben und einen Leistungszuwachs auf 487 PS. Damit beschleunigt das elegante Coupé in 4,4 Sekunden (Performance 4,3 Sekunden) auf 100 km/h, der Topspeed wird auf 250 km/h limitiert. Stimmt man der Teilnahme an einem kostenpflichtigen Fahrertraining zu, dann darf man auch 280 km/h „freischalten“ lassen. Kein billiges Vergnügen: 3900 Euro kosten Training und Tuning.

Kohle für Kohlenstoff
Aber zum Geld sollte man ohnehin eine lockere Einstellung haben. 92.900 Euro beträgt der Grundpreis, einen Tausender mehr als für die technisch identische Limousine. Wählt man dann noch die logischen Extras – das schon erwähnte Performance Package, zweifarbige Ledersitze, die schwarzen 19-Zoll-Felgen, ein bisschen Carbon für die Optik und das Comand-Multimediasystem –, so ist man ruck-zuck auf 115.000 Euro. Viel Geld für ein 4,59 Meter langes Coupé, das naturgemäß auch praktische Einschränkungen hat. Der Einstieg nach hinten ist ein kleiner Zirkusakt, und wer größer als 1,80 Meter ist, wird auf einem der beiden dortigen Einzelsitze auch nicht glücklich werden. Aber kommt’s überhaupt drauf an?

Wie ein wütender Elch
Überhaupt nicht. Wer einen ordentlichen Fond braucht, greift halt zur Limousine. Das Coupé ist Sache für zwei Ästheten mit Hang zu fortgeschrittener Fahrdynamik. Und die wird hier in einem Maß geliefert, das man in dieser Klasse sonst nicht kennt.
Allein der Motorsound ist unnachahmlich, ein großvolumiger Achtzylinder ist in dieser Disziplin einfach nicht zu ersetzen. Bei Vollgas röhrt er wie ein brunftiger Elch, dem die Kuh davongelaufen ist, da stehen einem die Haare zu Berge. Gleichzeitig schiebt das Auto mit einer Vehemenz nach vorne, dass man das Gehirn neu booten muss.
Dafür ist auch das AMG Speedshift MCT Automatikgetriebe verantwortlich. Die Gangwechsel passieren dank einer neuen Nasskupplung noch schneller und präziser; hat man per Drehregler den Sport-Plus-Modus gewählt, dann braucht es dafür lediglich 100 Millisekunden. In diesem Modus ist auch immer der beste Gang fürs Heizen eingelegt, was so perfekt funktioniert, dass man selbst am Racetrack nicht auf die Möglichkeit des manuellen Schaltens per Wippen zurückgreifen muss.
Doch das Getriebe kann noch mehr: Es bietet eine Race-Start-Funktion und einen Modus für Controlled Efficiency, also harmonisches Cruisen mit weichen Gangwechseln und möglichst geringen Verbrauchswerten.

Schall und Rauch
Mehr Spaß macht aber das Gasgeben, wofür sonst würde man in knapp 500 PS investieren. Dabei wird man die äußerst präzise Lenkung und die standfesten Bremsen zu schätzen lernen. Verbundbremsen mit höherer Fading-Resistenz sind übrigens auch Teil des schon erwähnten Performance Package. Sucht man Kritikpunkte, dann müsste man die Eigenschaft erwähnen, dass das AMG Coupé praktisch jeden Kurvenausgang im Powerdrift und mit entsprechend rauchenden Reifen verlässt – die Motorleistung und das enorme Drehmoment von 600 Newtonmeter können nicht anders. Will man nicht alle 14 Tage in einen neuen Reifensatz investieren, dann lässt man das ESP also lieber eingeschaltet. Als Kompromiss kann man in dessen Sportmodus schalten, wo viel Spaß erlaubt ist, aber die großen Exzesse verhindert werden. Auf öffentlicher Straße kommt noch die Funktion als Sicherheitsnetz dazu, die man ja auch nicht missen will.

Besser als der M3?
Der Religionskrieg ist mit diesen Talenten und der zweitürigen Coupé-Karosserie schon vorprogrammiert: Ist das neue AMG Coupé besser als der M3? Wir sagen: Es ist anders. Der Unterschied wird vor allem durch zwei Punkte bedingt: Das Siebengang-Automatikgetriebe und das deutlich komfortablere Fahrwerk. Dadurch ist die Spreizung beim Mercedes deutlich größer. Während der M3 nach wie vor ein kompromissloses Renngerät ist, lässt sich der AMG im Alltag universeller bewegen. Und mit dem mächtigen Motor ist er in den reinen Performance-Disziplinen auf jeden Fall überlegen. Auch preislich trennen die beiden Kontrahenten nur 2000 Euro. Es wird also spannend ...

Resümee: Heiß auf Speed
Das neue Coupé schließt auf sehr sympathische Weise eine Lücke im sportlichen Angebot von Mercedes. Beeindruckend ist natürlich die schiere Motorleistung – aber fast mehr noch die Fähigkeit, brachiale Dynamik mit Kultiviertheit und Eleganz zu verbinden. Famos bleibt die Liebe zum sportlichen Detail: Von den Felgen über die Integralsitze bis zu den vielen Carbon-Applikationen wird hier offenbar, dass man in Affalterbach nicht nur arbeitet – sondern auch der Leidenschaft frönt.

Drucken30.05.2011 von Peter Schönlaub

 

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