Ford (Grand) C-Max im Test
Ford launcht seinen neuen Kompakt-Van C-Max am 19. November. Zwei Monate später kommt der mit Schiebetüren und optional mit 7 Sitzen bestückte, um 14 Zentimeter längere Grand C-Max. Die Preise starten bei 19.050, beziehungsweise 20.800 Euro. autonet.at ist beide Varianten bereits testgefahren. Was Sie erwartet, lesen Sie hier.

Der neue C-Max kommt neben der bekannten Version nun auch extended version mit Schiebetüren und sieben Sitzen. Preis: ab 20.800 Euro.
Das Van-Segment bei Ford ist ein wohl gepflegtes. Von Anfang an mit dabei (Galaxy), zeitweise um eine Nasenlänge voraus (Galaxy) und punkto Dynamik sogar mit einem Alleinstellungsmerkmalen versehen (S-Max). In diesem Umfeld ist der C-Max etwas ins Hintertreffen geraten. Seit seiner Markteinführung 2003 ein properes Familienvehikel, keine Frage. Allerdings hat dann doch die Konkurrenz das eine oder andere Asset mehr zu bieten gehabt: Sieben Plätze etwa wie im Renault Scenic, oder Opel Zafira, oder Schiebetüren wie im Mazda5. Diesen Vorwurf muss sich Ford nun nicht mehr machen lassen: Als Ergänzung zum neuen C-Max schicken die Kölner auch den Grand C-Max ins Rennen – beschiebetürt und (optional) ein fideles Septett fassend.
Optischer Gewinn
Beide Versionen, sowohl lang, als auch kurz, kommen optisch aktualisiert daher: präsenter durch einen mächtigeren Stoßfänger und stärker modellierte Motorhaube, muskulöser durch akzentuiertere Kanten und dynamischer dank einer steiler abfallenden Dachlinie. Das Heck wirkt besser proportioniert, die nun horizontal statt vertikal angeordneten Rückleuchten sorgen für einen kompakteren Abschluss. So sehr der C-Max äußerlich aber auch gewonnen hat, am Cockpitdesign ist dieser evolutionäre Schritt ein wenig vorüber gegangen. Die mit so genanntem Klavierlack verbrämte Mittelkonsole ist seltsam gen Dachhimmel gerichtet, was die Übersicht vom Fahrer- oder Beifahrersitz aus erschwert. Auch der materielle Premium-Anspruch, wie ihn etwas der Galaxy und S-Max überaus überzeugend hegen, findet sich im C-Max nicht.
Variabler Innenraum
Hauptprotagonist der neuen C-Max-Familie ist eindeutig die Langversion des Kompakt-Van. Mit 4.52 Metern ist er um 14 Zentimeter länger als die Kurzversion. Der Radstand wuchs in gleichem Maß. So wurde Platz geschaffen für eine aus zwei Einzelsitzen bestehende dritte Sitzreihe, die allerdings lediglich optional gegen einen Aufpreis von rund 770 Euro zu haben ist. Ein sehr praktisches Feature, ist der komplett wegklappbare Mittelsitz der zweiten Reihe, wodurch ein barrierefreier Durchgang zum letzten Rang entsteht. Auf kurzen Strecken bietet der 6. und 7. Sitz selbst Erwachsenen eine gar nicht mal so unbequeme Heimstatt. Von ausgedehnten Urlaubsfahrten ist eher abzusehen, was sich allerdings durch ein Kofferraumüberbleibsel bei Vollbesetzung von maximal 115 Litern ohnehin erübrigt. Wird die dritte Sitzreihe umgeklappt (oder gar nicht erst angeschafft), fasst das Gepäckabteil des Grand C-Max 755 Liter. Der normale C-Max hält hier bei gar nicht diabolischen 666 Litern. Erstaunlich gering ist der Unterschied zwischen Grand C-Max und C-Max, wird der gesamte zur Verfügung stehende Laderaum beansprucht: 1.742 stehen 1.723 Litern gegenüber.
Weiter geht´s auf Seite 2
Sport sells
Sein Image als dynamischer Familien-Transporter kann der neue C-Max vom Vorgänger volée nicht nur übernehmen, sondern sogar weiter ausbauen. Der Kompakt-Van lässt sich überaus agil und gut kontrollierbar in die Kurve legen. Serienmäßig geht dem anspruchsvollen Fahrer dabei die so genannte Torque-Vectoring-Control zur Hand, die durch Abbremsen des kurveninneren Rades Untersteuerungstendenzen maßgeblich minimiert.
Neue Benziner, überarbeitete Diesel
Neben den bekannten Einstiegsbenzinern mit 105 und 125 PS gibt es den C-Max ab November auch mit der kraftvollen, neuen EcoBoost-Riege mit 150 und 182 PS. Schon der Direkteinspritzeinsteiger vermittelt mit seinen 270 Newtonmeter Drehmoment einen fast schon familienuntauglichen Fahrspaß. Allerdings hat der Bleifuß dann auch einen Pferdefuß in Form von Verbrauchswerten die an der 10-Liter-Marke kratzen. Wer es sparsamer, aber nicht minder fahraktiv möchte, dem sei der Top-Diesel mit 2 Litern Hubraum, 163 PS und einem Drehmoment von 340 Nm und ans Herz gelegt – besonders in Zusammenarbeit mit dem gut abgestuften und schnell schaltenden 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe PowerShift. Die weitere Dieselpalette umfasst zwei 1,6-Liter-Motoren mit 95 und 115 PS und zwei 2-l-Maschinen mit ebenfalls 115 und 140 PS. Wenn an dieser Stelle ein Wunsch gestattet ist: Powershift für die EcoBoost-Motoren wäre fein.
Ausstattung und Preis
Wer will, und einen dementsprechenden Aufpreis nicht scheut, kann sich den C-Max mit zahlreichen, aus Fahrzeugen höherer Klassen bekannten Komfort- und Sicherheitsdetails ausstatten. Dazu gehört etwa die elektrisch zu betätigende Heckklappe, ein Toter-Winkel-Assistent, eine aktive Einparkhilfe und Rückfahrkamera. Sicherheitstechnisch ist der C-Max bereits in der Basisversion „Ambiente“ vorbildlich ausgestattet. Als da wären: ESP, Traktionsassistent und Sicherheitsbremsassistent. Mit dem 105 PS starken 1,6-l-Basisbenziner kostet der C-Max ab 19.050 Euro. Der Grand C-Max kommt auf nur knapp darüber liegende, sehr familienfreundliche 20.800 Euro.
Drucken07.10.2010 von Christian Zacharnik