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Nissan Qashqai II: Auf Vordermann gebracht

Nach nur drei Jahren wird das wichtigste Modell von Nissan runderneuert. autonet ist den fünf- oder siebensitzigen Crossover schon gefahren.

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Optisch zart, aber effektvoll behübscht und mit einigen technischen Neuerungen kommt Ende März der neue Nissa Qashqai in den Handel. 
Als der Nissan Qashqai vor drei Jahren auf den Markt kam, herrschte mancherorts Irritation. Wie sollte man das Auto einordnen? Als praktische Schrägehecklimousine oder als kompaktes SUV? Heute wissen wir, dass genau diese Vermischung den großen Reiz des Qashqai ausmacht – und ihn zum Erfolgsmodell gemacht hat. Der kompakte Crossover stellt in Europa mittlerweile das bestverkaufte Nissan-Modell dar. Mehr als 540.000 Autos haben die Japaner schon am alten Kontinent abgesetzt und damit ihre eigenen Ziele weit übertroffen.

Neue Dramaturgie
Diese zentrale Rolle im Modellprogramm ist wohl dafür verantwortlich, dass wir schon nach drei Jahren ein überraschend umfangreiches Facelift serviert bekommen: sowohl für den Qashqai als auch für den siebensitzigen Qashqai+2, der erst seit 18 Monaten am Markt ist. Den Unterschied sieht man den Neuen schon von weitem an: Die Scheinwerfer sind deutlich schmäler geworden, das verschafft dem Qashqai einen sportlicheren, schneidigeren Auftritt. Dabei helfen ein dynamischer geformter Stoßfänger und ein neuer Grill. Wie sehr Nissan die Retuschen am Herzen gelegen sind, bezeugt auch die Tatsache, dass man selbst teure Modifikationen in Form einer neuen Motorhaube und neuer Kotflügel in Kauf genommen hat.

Der Wind spart mit
Gegen die Änderungen an der Front scheinen die Neuheiten am Heck weniger spektakulär. Gut, die Heckleuchten sind nun zweifärbig und mit markanten LEDs ausgestattet, doch sonst? Sonst gibt es einen neuen Heckspoiler, erklären uns die Nissan-Experten. Auch hiermit wurde viel Aufwand getrieben: Der etwas größere Spoiler machte gleich eine neue Heckklappe notwendig, verbessert aber die Aerodynamik dramatisch. Gemeinsam mit aerodynamischem Feinschliff am Unterboden ergebe sich allein durch das Feilen am cW-Wert effizientere Verbrauchswerte quer über alle Motorisierungen, behauptet Nissan.

Neue Innereien
Um die Neuerungen im Innenraum zu identifizieren, muss man schon ein ausgewiesener Kenner des Qashqai sein. Am auffälligsten ist die Einführung der Navigations- und Entertainment-Einheit „Nissan Connect“. Das kompakte System ist nun viel besser in die Mittelkonsole integriert, besitzt aber einen kleineren Bildschirm als bisher und liegt auch tiefer – damit nicht so gut im Blickfeld wie bei den bisherigen Modellen.
Größer fielen dafür die beiden Rundinstrumente aus; auch das Multi-Informationsdisplay dazwischen ist neu und besser ablesbar. Dazu gibt’s ein paar neu geschaffene Ablagen für Kleinigkeiten wie das Mobiltelefon. Mit der Entdeckung von neuen Farben und Stoffen ist die Inspektion des Innenraums auch schon beendet.

Mit welchem Trick dem neuen Qashqai ein Öko-Label umgehängt wird, wie sich der Neue fährt und was er kostet, lesen Sie auf Seite zwei - hier klicken! 

Versteckte Verbesserungen
Eine fürs Auge unsichtbare Verbesserung haben wir ja schon erwähnt: die Aerodynamik des Unterbodens. Zusätzlich haben die Ingenieure aber auch die Abstimmung des Fahrwerks in die straffere Richtung verschoben und die Geräuschisolierung verstärkt. Der großzügigere Einsatz von Dämm-Materialien an der Stirnwand betrifft alle Modelle, der Zweiliter-Diesel bekam zusätzlich eine Akustik-Windschutzscheibe, die Wind- und Motorengeräusche noch effizienter filtert.

Die neue Eco-Version
Motoren und Getriebe bleiben unangetastet – mit einer Ausnahme. Ausschließlich für den fünfsitzigen Qashqai hebt Nissan eine „Eco“-Version ins Modellprogramm. Dabei handelt es sich um den 1,5 dCi, dem der Partikelfilter wieder entfernt wurde. Diese äußerst fragwürdige Maßnahme steigert zwar die Leistung (von 103 auf 106 PS) und senkt den Verbrauch um ein paar Zehntel, sodass am Ende ein CO2-Wert von 129 g/km herausschaut – von Öko kann bei diesem Eco allerdings nicht die Rede sein.

Die erste Ausfahrt
Erwartungsgemäß unterscheidet sich das Fahrgefühl nicht sehr von der ersten Auflage des Crossovers. Bemerkbar machen sich allerdings die Maßnahmen zur besseren Dämmung. In den Versionen mit 2,0 dCi ist man nochmals leiser unterwegs. Bei legalen Autobahngeschwindigkeiten unterbietet der Qashqai nun sogar das Geräuschniveau der meisten kompakten Limousinen; er positioniert sich als souveräner Gleiter und perfektes Reiseauto. Gleichzeitig bleibt er allein schon wegen seiner Dimensionen agil – und parkplatzfreundlich in der Stadt.

Fazit
Das überraschend schnelle Facelift seines Bestsellers ist Nissan optisch bestens gelungen. Offen bleibt allerdings ein technologisches Update zur Verbrauchsminimierung, etwa die Einführung von Start-Stopp-Systemen, die für Nissan derzeit ausdrücklich kein Thema sind. Dafür bleiben auch die Preis-Anpassungen dezent: Die modellgepflegten Crossover starten Ende März mit Preisen ab 20.702 Euro für den Fünfsitzer und 22.349 Euro für den Siebensitzer. Die günstigsten Diesel kosten 22.086/24.884 Euro, die günstigsten Allrad-Modelle 27.352/29.754 Euro.

Drucken22.03.2010 von Peter Schönlaub

 

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