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Kia Venga: Eine Klasse für sich

Kein Kleinwagen, aber auch kein Kompaktmodell. Im autonet-Intensivtest überzeugt der Kia Venga bei Platzangebot, Flexibilität und mit umfangreicher Serienausstattung.

zur FotoshowKia
Nett anzusehen und viel größer, als er auf den ersten Blick erscheint: Der Kia Venga. 
4,07 Meter Länge sind um einen Tick mehr als bei gewöhnlichen Kleinwagen, aber doch ein schönes Stück kürzer als Fahrzeuge aus der Kompaktklasse. Also ist es gar nicht so einfach den Kia Venga in herkömmlichen Fahrzeugsegmenten zu verorten. Das will er auch wahrscheinlich gar nicht. Von außen betrachtet hält er sich bei der Größe dezent zurück, wirkt wie ein Kleinwagen, den man etwas aufgeblasen hat, etwas pummelig und höher als bekannte Ware vom Schlag eines VW Polo und Co. Und pummlig ist in diesem Zusammenhang als gut zu verstehen. Die kompakten Abmessungen haben natürlich im Stadtverkehr deutliche Vorteile, beim Schlängeln durch enges Gassenwerk oder bei der Parkplatzsuche.

Gute Beinfreiheit im Fond
Hat man einmal Platz genommen im Kia Venga, rücken die Gefühle von Beengtheit in weite Ferne. Der kompakte Koreaner präsentiert sich innen sehr luftig und großzügig bemessen. Das bekommen auch langbeinige Zeitgenossen zu spüren. Wer sich sonst vor dem Platznehmen im Fond scheut, wird diese Angst im Venga schnell ablegen. Der Konkurrenz sei angeraten, rasch das Maßband auszupacken und genau nachzumessen. Weiter erwähnenswert: die geteilte Rücksitzbank lässt sich längsverschieben, die Sitzlehnen können in der Neigung verstellt werden und lassen sich mit einem Handgriff umklappen. Dann bleibt zwar eine Stufe im erweiterten Laderaum, die kann man aber auch dank des höhenverstellbaren Ladebodens wegkaschieren. Im Minimalfall beträgt das Kofferraumvolumen 440 Liter. 570 Liter sind es, wenn sich der Ladeboden in der unteren Stellung befindet und 1253 Liter stehen zur Verfügung bei umgelegten Rückenlehnen.

Schön gestalteter Innenraum
Wem es im Venga noch nicht luftig genug ist, der kann sich ein zweiteiliges Panoramaglasdach bestellen (900 Euro Aufpreis), das sich vorne elektrisch öffnen lässt. Eine einzige ergonomische Einschränkung gibt es. Die A-Säule kann durch ihre Breite und Neigung in bestimmten Situationen (z. B. im Kreisverkehr) die Sicht auf andere Verkehrsteilnehmer einschränken. Abgesehen davon präsentiert sich der Innenraum von der freundlich-fröhlichen Seite. Obwohl Kia nach wie vor ein sehr wichtiger Abnehmer der hartplastik-produzierenden Industrie ist, hat man als Kunde nicht den Eindruck, in einem billig zusammengebauten Auto zu sitzen. Die Instrumente und Bedienelemente sind fein angeordnet mit dem Hang zu runden Formen.

Punkt für Kia: Die Serienausstattung
In diesem Zusammenhang kann sich auch die Serienausstattung sehen lassen, die sich in vier Ausstattungsniveaus aufteilt. Im Einstiegsmodell Venga Cool sind die Außenspiegel zwar noch manuell zu verstellen, ab der nächsthöheren Stufe Motion funktioniert das bereits elektrisch. Elektrische Fensterheber vorne sind Teil des Basismodells, für die hinteren Plätze gibt es das wiederum ab Motion. Manuelle Klimaanlage, längs- und weitenverstellbares Lenkrad, CD-Radio mit Lenkradfernbedienung, USB-, Aux- und iPod-Anschluss, Zentralverriegelung mit Fernbedienung sind alles Teil der Grundausstattung. Darüber hinaus gibt es noch Klimaautomatik, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und Nebelscheinwerfer im Modell Motion, Sitzheizung, selbstabblendender Innenspiegel, Lichtsensor, Tempomat inkl. Geschwindigkeitsbegrenzer, Lederlenkrad und 16-Zoll-Alufelgen in der Linie Active und elektrisch anklappbare Außenspiegel, Rückfahrkamera (mit Bild im Innenspiegel), Einparkhilfe hinten, Sitzheizung sowie Teilledersitze im Topmodell Active Pro. Unser Testauto wurde noch durch das Navigationssystem um 800 Euro aufgefettet.

Vier Sterne im verschärften EuroNCAP-Crashtest
Die umfangreiche Sicherheitsausstattung gehört bei Kia mittlerweile zum guten Ton. ABS, ESP, Berganfahrhilfe und Traktionskontrolle sind ebenso in allen Modellen serienmäßig wie Front-, Seiten und Kopf-/Schulterairbags sowie aktive Kopfstützen vorne. Kia hätte sich daher beim EuroNCAP-Crashtest die Höchstwertung von fünf Sternen erwartet. Unter heuer verschärften Testbedingungen sind es allerdings nur vier Sterne geworden. Beim Frontalcrash ist der Sicherheitsgurt leicht eingerissen. Kia hat sich dem Problem aber umgehend gewidmet und eine Lösung gefunden.

Wie sich der Kia Venga fährt, warum man sich nicht wundern sollte, wenn sich plötzlich der Motor abstellt und wie viel man im Haushaltsbudget für den kleinen Großen veranschlagen sollte, erfahren Sie auf Seite 2.

Umfangreiche Ausstattung ist eine Sache, zum Fahren reicht das aber allein noch nicht. Wenn man neuer Star im Segment werden will, sollte man auch einen passenden Motorenmix mitbringen. Die Zeiten sind zum Glück vorbei, wo uns Ware aus Korea angeboten wurde mit dem Zusatz: „Entweder das, oder gar nichts.“ Der Kia Venga ist speziell für den europäischen Markt entwickelt worden und wird auch hier gebaut (im Kia-Werk in der Slowakei). Daher gibt es einerseits mehr Möglichkeiten zur Individualisierung, kürzere Lieferzeiten und eine gut bestückte Motorenpalette.

Fünf Motoren im Angebot
So gibt es zwei Benzinmotoren mit 90 und 125 PS und drei Common-Rail-Dieselaggregate mit 75, 90 und 115 PS. Die Benziner und der Einstiegsdiesel sind mit einem Fünfgang-Getriebe ausgerüstet. Die stärkeren Diesel haben eine manuelle Sechsgang-Box und den 125-PS-Benziner gibt es auch mit Vierstufen-Automatik. Für unseren Test haben wir den mehrheitsfähigen 90-PS-Dieselmotor ausgewählt. Eines muss dabei gleich erwähnt werden: für ein von geräuscharmen, modernen Common-Railern verwöhntes Ohr, erscheint der Dieselmotor im Venga doch recht rau und laut. Erst wenn er warmgelaufen ist und im Drehzahlbereich ab 2500 Touren gehen Geräusch und Vibrationen zurück. Das läuft allerdings dem Spritspargedanken zu wider. Denn die Schaltpunktanzeige im Kia Venga rät bereits zwischen 1500 und 2000 U/min den nächsthöheren Gang an.

Kia Venga schafft den Sprung unter die 120-Gramm-Marke beim CO2-Ausstoß
Beim Verbrauch wiederum zeigt sich der Venga von der braven Sorte. Serienmäßig hat das kleine Raumwunder Leichtlaufreifen und in Verbindung mit dem manuellen Getriebe ein Start-Stopp-System, bei Kia ISG abgekürzt. Beides zusammen fällt unter die Bezeichnung EcoDynamics und verspricht beim 90-PS-Dieselmotor einen Durchschnittsverbrauch von 4,5 Litern Diesel pro 100 km und einen CO2-Ausstoß von 117 g/km. In der Realität hat sich bei uns im besten Fall ein Wert von 5,3 Litern pro 100 km erreichen lassen, was den Kia Venga aber immer noch recht günstig im Unterhalt erscheinen lässt.

Alle Handschalter serienmäßig mit Start-Stopp-System
Nicht wundern sollte man sich, wenn sich der Motor bei stehendem Fahrzeug von selbst abstellt. Vielmehr sollte man sich wundern, wenn er es nicht tut. Das Start-Stopp-System stellt den Motor automatisch ab, wenn das Fahrzeug zum Stillstand kommt und der Leerlauf eingelegt wird. Tritt man die Kupplung erneut und legt einen Gang ein, springt der Motor von selbst an. Das hilft zusätzlich Sprit sparen, der sonst unnötigerweise beim Warten vor der roten Ampel verpufft. In manchen Situationen kann es sein, dass sich der Motor nicht abstellt, vor allem dann wenn Nebenaggregate betrieben werden wollen. Ist der Motor noch nicht auf Betriebstemperatur oder hat man die Klimaautomatik aktiviert, verweigert das ISG-System seine Arbeit. Mit diesem Problem haben allerdings auch praktisch alle anderen Anbieter eines Start-Stopp-Systems zu kämpfen. Als komfortverwöhnter Mensch ist man daher bei kalten Außentemperaturen ebenso wie bei einer Hitzewelle in der Zwickmühle: angenehme Raumtemperatur oder ein kleiner Beitrag zum Klimaschutz?

Guter Fahrkomfort
Was lässt sich noch zu Motor- und Fahrwerkscharakteristik sagen? Der 90-PS-Common-Rail-Motor ist kein Sprintstar. 16,1 Sekunden vergehen zwischen Losfahren und dem Erreichen von Tempo 100. Also lädt der Venga zum geruhsamen Fahren ein, wiederum eine gute Voraussetzung für niedrige Verbrauchswerte. Die Lenkung ist präzise und ausreichend leichtgängig. Das Sechsgang-Getriebe ist gut zu schalten, einzig der Rückwärtsgang war bei unseren Testfahrten in vereinzelten Fällen etwas widerspenstig. Das Fahrwerk bietet einen guten Mix aus Komfort und guter Traktion. Durch die Höhe des Fahrzeug spürt man zwar gelegentlich leichte Wankbewegungen, dank langem Radstand und serienmäßigem Stabilitätsprogramm lässt sich der Kia Venga aber kaum aus der Ruhe bringen.

Kia Venga ab 15.990 Euro
So gilt es zum Schluss noch zu klären, wie der Kia Venga preislich einzuordnen ist. Los geht es beim 90-PS-Benziner bei 15.990 Euro. Den von uns getesteten 90-PS-Dieselmotor gibt es ab der Ausstattungsstufe Motion für 18.990 Euro. In der topausgestatteten Active-Pro-Linie kommt er auf 20.990 Euro. Ein Blick in die Preislisten der am ehesten vergleichbaren Modelle Renault Grand Modus, Citroen C3 Picasso und Nissan Note, zeigt, dass Kia seine Autos nicht mehr allein über dem Preis verkaufen will, sondern sich für das gebotene schon etwas verlangen traut. Die Vergleichsmodelle sind beim Preis betrachtet etwa auf demselben Niveau, oft aber mit deutlich weniger Serienausstattung. Eine etwas andere Konkurrenz für den Kia Venga könnte aber auch die klassisch starke Kompaktklasse sein. Viele Kunden greifen ja mittlerweile zu kleineren, sparsameren Modellen, und da kann der Venga mit seiner Flexibilität, dem Platzangebot, der Serienausstattung und dem Preis doch einiges in die Waage legen gegenüber Golf und Co.

Drucken09.03.2010 von Thomas Weibold

 

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Motor/Getriebe:
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Fahrspaß:

Kia  Venga  1,4 CRDI Active Pro

Preis: 20.990 Euro
Motor: Vierzylinder-Common-Rail-Dieselmotor
Hubraum: 1396 ccm
Leistung: 66 kW/90 PS bei 4000 U/min
Drehmoment: 220 Nm bei 1750-2750 U/min
Vmax: 167 km/h
0 -100 km/h: 16,1 Sekunden
CO2: 117 g/km
MVEG-Verbrauch: 4,5 Liter
Maße/Gewichte: 1395 kg
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