Nissan 370Z Roadster: Frühlingsgrüße aus Fernost
Im März kommt er auf den Markt: Der Nissan 370Z Roadster. autonet.at hat den japanischen Sportler bereits getestet.
Will man den Nissan 370Z Roadster sein Eigen nennen, muss man dafür ganz schön tief in die Tasche greifen. Ab knappen 50.000 Euro wird er erhältlich sein.
Noch fällt der Gedanke an automobile Freikörper-Kultur schwer. Doch wenn bald der Winter seine eisigen Klauen lockert und endlich mal wieder die Sonne zu sehen ist, steigen mit den Temperaturen auch Cabrios und Roadster wieder im Kurs. Darauf spekuliert unter anderem Nissan und bringt deshalb so langsam den neuen 370Z auch als Roadster in Stellung. Der spürbar nachgeschärfte Zweisitzer kommt im März in den Handel und wird mindestens 49.455 Euro kosten.
Ein sprungbereites Raubtier
Dafür gibt es wie schon beim Coupé einen um zehn Zentimeter gekürzten Radstand, der gleich drei Vorteile hat: Das vor allem an Front und Heck spürbar zackiger gezeichnete Auto sieht besser aus und kommt dem Ideal des sprungbereiten Raubtiers ein wenig näher, es speckt ein paar überflüssige Kilo ab, und vor allem lässt es sich handlicher bewegen.
Zwar reicht es noch immer nicht ganz für das Duell mit Boxster & Co, weil knapp 1,6 Tonnen einfach eine ordentliche Last sind. Doch wo der Mazda MX-5 den weichgespülten Frisösen-Roadster für das kleine Geld, geht der Nissan als einziger japanischer Sportler für die großen Ambitionen durch.
Leichtes Spiel
Dabei hilft auch der weiterentwickelte und auf 3,7 Liter aufgebohrte V6-Motor: Auf die Grenzwerte der EU5-Norm geeicht, kommt er nun auf 328 PS und 366 Nm, die mit dem Zweisitzer buchstäblich leichtes Spiel haben: Während sich bei jedem Gasstoß die Nackenhaare aufstellen und lustvoll das Trommelfell vibriert, schießt der Roadster in weniger als sechs Sekunden auf Tempo 100 und danach schier ungehindert weiter, bis ihm die Elektronik bei 250 km/h den Saft abdreht. Die Kunden von BMW, Audi oder Mercedes kennen das – nur Porsche lässt dem Boxster mehr Auslauf.
Wieso der Nissan 370Z Roadster ein Auto für Gleiter und Fighter ist, erfahren Sie auf der zweiten Seite.
Gleiter oder Fighter?
Wer den sonnigen Samurai als braven Gleiter sieht und gemütlich über den Boulevard bummeln möchte, kann den 370Z nun erstmals in Europa auch mit einer Automatik bestellen.
Wer dagegen einen Fighter will, der sollte bei der knackigen Sechsgang-Schaltung bleiben. Sie wird nun elektronisch überwacht und gibt beim Herunterschalten freudvoll Zwischengas und minimiert obendrein die Drehzahlsprünge. Natürlich ist das nicht ganz so gut, wie eine Doppelkupplung, aber zumindest ein Anfang ist damit gemacht.
Oben ohne der Sonne entgegen
Zur optimierten Technik gibt es einen aufgemöbelten Innenraum: Die auch weiterhin fix mit der Lenksäule verbundenen Instrumente sehen deshalb etwas edler aus, die Sitze sind bequemer, die beheizbare Glasscheibe im Heck ist größer und das Windschott effektiver. Außerdem arbeitet das Verdeck nun vollautomatisch. Allerdings funktioniert der Mechanismus nur im Stand und ist obendrein so langsam, dass eine Ampelphase dafür kaum ausreicht.
Zwar ist der Mazda MX-5 für den 370Z nun wirklich kein Wettbewerber. Doch zumindest beim Striptease ist das einfachere auch das bessere Auto: Während man im Nissan noch das Knöpfchen drückt und die Sekunden zählt, hat der Mazda-Fahrer sein Dach mit einem Handgriff längst nach hinten geworfen und rollt oben ohne der Sonne entgegen.
Drucken05.02.2010 von Thomas Geiger