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Nissan 370Z: Und wenn der Schnee staubt

Autonet-Cheftester Manfred Stohl klärt auf: Was können Sportler im Winter? Als Demonstrationsobjekt fungiert das neue Power-Coupé Nissan 370Z.

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Da spritzt´s: Rallye-Ass Manfred Stohl gibt dem Nissan 370Z im Schnee die Sporen. Der Nippon-Sportler nimmt das erstaunlich gelassen. 

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Sportcoupés haftet der Makel an, sie seien nur begrenzt alltagstauglich. Man müsse mit räumlichen Beschränkungen leben, auf Komfort verzichten und nicht zuletzt eine jahreszeitliche Stilllegung einplanen. Denn wie soll sich ein heckgetriebenes Power-Coupe mit Niederquerschnittreifen auf Schnee und Eis zurechtfinden? Genau das wollen wir herausfinden – und wenn es klappt, damit auch ein paar Vorurteile aus dem Weg räumen.

Nissan 370Z: Eine Legende
Kaum ein anderes Coupé verkörpert die reine Sportwagenlehre so gut wie der Nissan 370Z – daher war er die erste Wahl auf der Suche nach einem geeigneten Demonstrationsobjekt. Der jüngste Sproß der legendären Z-Baureihe besitzt einen erneut vergrößerten V-Sechszylindermotor, der aus 3,7 Liter Hubraum 331 PS und ein stolzes Drehmoment von 366 Newtonmeter schöpft. Seine hochmoderne, stufenlos variable Ventilsteuerung sorgt einerseits dafür, dass die Kraft bereits bei niedrigen Drehzahlen verfügbar ist, andererseits ermöglicht sie den vergleichsweise knausrigen Umgang mit Kraftstoff: 10,4 Liter im Gesamtverbrauch dürfen in diesem Umfeld als guter Wert gelten. Der Antrieb erfolgt über ein manuelles Sechsganggetriebe oder, wie bei unserem Testwagen, über eine Siebengang-Automatik. Die Kraft wird schließlich über die Hinterräder übertragen, so wie man es sich von einem puristischen Sportwagen erwartet. Dort warten breite Gummis der Dimension 245/45-18 auf ihre von Manfred Stohl vorgesehenen Aufgaben.

Die Zelle der Kraft
Kompakt, bullig, mit kurzen Überhängen: So athletisch steht der 370Z am Asphalt. Er ist gegenüber seinem Vorgänger nochmals kürzer geworden, wirkt wie ein Bullterrier, der mit seinen geschlitzten Bi-Xenon-Scheinwerfern böse in die Welt blickt. Die Kompaktheit setzt sich auch im Innenraum fort: Man schlüpft in die dunkle Höhle wie in den Kommandosessel eines Sternenkreuzers. Alles hier ist auf den Fahrer ausgerichtet, man wird zum Chef erhoben und fühlt sich gleich geschmeichelt. „Auch aus ergonomischer Sicht bleiben keine Wünsche offen“, sagt Manfred Stohl nach dem Erstkontakt. Der Fahrersitz ist elektrisch verstellbar und lässt sich wie das Lenkrad ganz nach seinen Wünschen justieren. Die Mittelkonsole präsentiert sich übersichtlich, die Materialqualität des Instrumententrägers wurde gegenüber dem Vorgänger spürbar angehoben. Auch die Ausstattung straft all jene Hohn, die in einem Sportwagen trockene Sachlichkeit erwarten: Von der Klimaautomatik über ein feines Soundsystem und den Intelligent Key bis hin zur Bluetooth-Schnittstelle fürs Handy sind die wichtigsten Luxusartikel serienmäßig. In unserer gehobenen Ausstattung „Pack“ ergänzen Teilledersitze, Tempomat, Sitzheizung und ein Bose-Soundsystem mit Konzerthausqualität diese Liste. Dabei kostet die von uns gefahrene Topversion mit Automatik nur knapp über 50.000 Euro – deutlich weniger als die entsprechende Konkurrenz von Audi (TT RS quattro: 340 PS/64.300 Euro) oder Porsche (Cayman S: 320 PS/76.790 Euro).

Lesen Sie auf der nächsten Seite wie Autonet-Cheftester Manfred Stohl den 370Z durch den Schnee Jagd und das Resumee des Rallye-Meisters. 

Gentleman, start your engine!
Manfred Stohl drückt auf den Startknopf und weckt den Bären unter der Haube. Er erwacht brummig, brüllt einen räudigen Ton durch die beiden verchromten Auspuffrohre und macht sich für seinen Einsatz bereit. Auf den großzügigen Flächen des Driving Camp Pachfurth (www.drivingcamp.at) wollen wir herausfinden, wie agil und sicher sich ein ausgereizter Sportwagen bei winterlichen Verhältnissen fahren lässt. Dazu dreht der Rallye-Champion zunächst ein paar Runden auf trockener, dann auf nasser Fahrbahn. Schließlich fährt er auf einem mit hartem Schnee und Eis gespickten Teil der Fahrbahn, um ganz zuletzt im knöcheltiefen Schnee zu wedeln. Schon die Bilder sprechen Bände über den Spaß, den das Fahren unter diesen Bedingungen macht. Mit ausgeschaltetem ESP schwenkt das Heck auf der Schneefahrbahn sofort quer, wobei Stohl klarstellt: „Um mit diesem Auto einen Drift zustande zu bringen, braucht man keine rutschigen Verhältnisse. Auch bei trockener Fahrbahn reicht ein kurzer Druck aufs Gaspedal, um das Heck ausbrechen zu lassen.“ Dabei lassen sich die Bewegungen gut kontrollieren: „Der Nissan bleibt auch bei fahrdynamisch anspruchsvoller Bewegung gut beherrschbar, das Fahrwerk ist sauber abgestimmt.“

Hilfe auf Knopfdruck
Einzig im tiefen Schnee würde sich der ehemalige Weltmeister doch eine etwas anderes Set-up des Sperrdifferenzials wünschen. Dieses serienmäßige System begrenzt den Schlupf an den Hinterrädern und ist an sich für schnelle Rundenzeiten gedacht: Das innere Rad wird ja bei hurtig gefahrenen Kurven entlastet und beginnt leichter durchzudrehen – dabei geht Leistung verloren. Das Sperrdifferenzial verringert die Tendenz eines einzelnen Rades, durchzudrehen. Klar, dass man dieses System auch im Schnee gut gebrauchen kann, allerdings vermißt Stohl eine noch stärkere Sperrwirkung. „Im tiefen Schnee kommt ein Sportwagen wie der 370Z natürlich an seine Grenzen“, sagt der Autonet-Cheftester. „Dennoch bin ich erstaunt, wie weit man mit dem Auto unter diesen untypischen Verhältnissen kommt – und wie viel Spaß es auch macht.“
Erstaunlich ist dann auch der Vergleich mit eingeschaltetem ESP. Diese Hilfe ist ja nur einen Knopfdruck entfernt und zieht sofort ein Sicherheitsnetz ein, das für eine vertrauenerweckende Stabilität und Spurtreue sorgt. Damit lässt sich der 370Z auch unter widrigsten Bedingungen sicher und souverän zu bewegen – und ohne dass man dafür eine Rennfahrerlizenz benötigt.

Resümee: Es geht doch!
Die Bandbreite heutiger Autos wird immer größer: Geländewagen lassen sich wie Limousinen bewegen, Kombis fahren dynamisch und auch Sportwagen haben sich längst aus der engen Nische ihrer Vollgaspflichten befreit. Am Beispiel des Nissan 370Z zeigt sich, dass ein optisch wie technisch spektakulärer Sportwagen auch im Alltag und selbst unter widrigen Bedingungen bestehen kann. Er bietet Luxus, ein akzeptables Raumangebot und – vor allem in Verbindung mit der superben Automatik – ein überraschendes Maß an Komfort. Dass man auf all das während der Wintermonate nicht zu verzichten braucht, bestätigen die Grenzerfahrungen von Manfred Stohl.

Drucken22.01.2010 von Peter Schönlaub

01 Benzinkopf | 30.01.2010 00:57:38 | Melden


Hi Christian,

Ist mir ein Vergnügen! Bin selbst gerade am Drehen der nunmehr fünften Folge eines Videopodcasts, womit ich natürlich gerade versuch mich möglichst intensiv mit dem Thema Video-Reviews usw zu beschäftigen - da schaut man dann auch alle anderen gleich etwas "mitdenkender" mein ich... Sei dir meiner konstanten Meinungen dazu also gewiss - in der hoffnung, dass ich euch damit nicht irgendwann auf die Nerven geh. ;-D

Jedenfalls danke für das kleine Teasing auf den nächsten Test! Freu mich schon!

lG
Johannes

02 Mehari | 28.01.2010 10:07:25 | Melden


Hi Benzinkopf,
Danke für deine feine Replik. Genau das brauchen wir um unser Angebot weiter zu verbessern. Wir werden uns Deine Anregungen zu Herzen nehmen und versuchen, sie beim nächsten Dreh umzusetzten. Exklusiv verrate ich Dir auch, mit welchem Auto das geschehen wird: Porsche Panamera. Mal sehen, was das Ding kann! Danke für Dein Engagement.

Liebe Grüße
Christian Zacharnik
Chefredaktion autonet.at

03 Benzinkopf | 27.01.2010 23:30:03 | Melden


Schön zu lesender Test - aber liebe Redaktion... mal ehrlich: Ob ein Nissan 370Z im Schnee Spaß macht - dafür muss man nicht unbedingt Manfred Stohl bemühen. Das ist doch eigentlich selbstverständlich: Starker Motor, Heckantrieb, Sperrdiff - da bleiben doch eigentlich keine Fragen offen. ;)
Ich glaub ich habe noch keinen Test zu dem Wagen gelesen (und das waren einige ;) in dem ihm nicht bescheinigt worden wäre, dass er superspaßig zu fahren ist und vor allem herrlich dosier- und kontrollierbar gedriftet werden kann. Da muss das im Schnee doch eine besondere Hetz sein!
.
Aber auch noch schnell ein Wort des Feedbacks: Gerade mit dieser Kombination (Manfred Stohl und ein Hinterradgetriebener Sportwagen im Schnee) wäre im Videoreview in meinen Augen noch VIEL mehr Platz für Fahraufnahmen gewesen. Zumindest von mir aus gerne auch mal unkommentierte mit reinem Motorensound und Originalton von Herrn Stohl. Oder vielleicht mehr Moderation aus dem Cockpit heraus... brächte deutlich mehr Dynamik in meinen Augen...
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Doch zum Schluss noch ein letzter Seufzer zum Auto (man stelle sich den Satz bitte stark ausatmend und leiser werdend vor): Ein Traumwagen... dabei sogar noch ein Schnäppchen... und trotzdem unerreichbar.

 

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