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Alfa Romeo Mito TCT: Schaltzentrale

Mit einem eigenen Doppelkupplungsgetriebe übertrumpft Alfa die Konkurrenz.

zur FotoshowAlfa Romeo
Fiats Doppelkupplungsgetriebe arbeitet mit trockenen Kupplungen und lässt sich mit leistungsstarken Motoren bis 350 Nm Drehmoment kombinieren. 
Vor zwei Jahren debütierte der Alfa Romeo Mito. Im letzten Jahr durfte er die Bühne für die Neuvorstellung des Multiair-Benzinmotors sein, bei dem die Ventilsteuerung nicht mehr mechanisch, sondern elektrisch erfolgt und heuer präsentiert Alfa Romeo erstmals im Mito ein Doppelkupplungsgetriebe. „Nichts besonderes“, werden sie vielleicht sagen, „das hat doch Volkswagen schon über eine breite Modellpalette, Porsche mit dem ausgezeichneten PDK, BMW in manchen Modellen, Ford, Volvo, Nissan, ja sogar Bugatti im Veyron“. Ja aber, Alfa Romeo beziehungsweise die Konzernmutter Fiat hat ein eigenes Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, das nicht im Ölbad läuft, entwickelt. Ihr nicht unberechtigter Einwand könnte lauten: „Hat doch Volkswagen schon längst, und sogar mit sieben Gängen.“ Darum hat Fiat noch eines drauf gesetzt: Das Trocken-DSG von VW kann mit Motoren mit einem maximalen Drehmoment von 250 Nm kombiniert werden. Fiats DDCT (Dual Dry Clutch Transmission) funktioniert auch im Zusammenspiel mit drehmomentstärkeren Motoren bis 350 Nm.

Kompakt, effizient, komfortabel
Worin liegen aber nun die Vorteile des Trocken-Doppelkupplungsgetriebes? Es kombiniert die Vorzüge eines Schalt- und eines Automatikgetriebes. Das heißt, es ist relativ leicht und von den Abmessungen nicht größer als ein manuelles Getriebe. Es ist effizient – der Verbrauch ist sogar etwas niedriger als bei einem Handschalter. Die Gangwechsel erfolgen extrem schnell und ohne Kraftunterbrechung, damit bietet es ein hohes Maß an Komfort. Außerdem lässt es sich mit einem Start-Stopp-System, mit Allradantrieb und mit einer Berganfahrhilfe kombinieren. Im Gehäuse des manuellen Sechgang-Getriebes hat Fiat also zwei Gangwellen mit den geraden und ungeraden Gängen integriert, für die jeweils eine Kupplung zuständig ist. Eine elektrohydraulische Steuerung bedient die Kupplungen und legt die Gänge ein. Beim Beschleunigen genießt der Fahrer einen hohen Komfort. Während ein Gang eingelegt ist, ist der nächsthöhere Gang schon vorgewählt. Der Gangwechsel erfolgt blitzschnell und ohne unangenehmem Rucken. Schneller könnte auch kein Profi die Gänge wechseln.

Schneller und sparsamer
Daher beschleunigt der Alfa Romeo Mito TCT mit dem 135-PS-Mulitair-Motor auch um 0,2 Sekunden schneller von 0 auf 100 km/h – in 8,2 Sekunden ist dieser Standard-Sprint erledigt. Der Durchschnittsverbrauch liegt mit TCT (Twin Clutch Technology) bei 5,5 Litern Benzin pro 100 Kilometern, statt 5,6 beim Handschalter. Der Alfa Mito in dem Fiats Doppelkupplungsgetriebe erstmals angeboten wird, ist zudem auch mit einem Start-Stopp-System ausgestattet, das bei stehendem Fahrzeug und Betätigen des Bremspedals den Motor automatisch abstellt. Dadurch kann vor allem im Stadtverkehr der Verbrauch deutlich reduziert werden.

Automatik ist nicht langweilig
Komfort auf der einen Seite, aber auch eine sehr gute Abstimmung auf die sportliche Performance des Mito auf der anderen Seite zeichnen das TCT-Getriebe zusätzlich aus. Ein Kupplungspedal sucht man vergeblich im Fußraum. Statt des Schalthebels hat der Mito TCT einen Automatik-Wählhebel, der neben der Drive-Stellung auch eine manuelle Schaltgasse bietet, über die der Fahrer die Gänge selbst anwählen kann. Gegen Aufpreis gibt es zwei Schaltwippen am Lenkrad – links zum Runterschalten, rechts zum Hochschalten. Unverändert gibt es für den Mito mit Doppelkupplungsgetriebe die Fahrdynamikregelung D.N.A. Über einen Hebel in der Mittekonsole, kann eine sportliche Abstimmung (D), die Normalabstimmung (N) oder ein All-Wetter-Modus (A) gewählt werden. In der D-Stellung werden Lenkung, Motorcharakteristik und auch die Abstimmung des Getriebes angepasst. Der Motor spricht schneller an, die Gänge werden höher ausgedreht und die Lenkung ist straffer. Im A-Modus ist der Mito auf schlechte Fahrbedingungen optimiert und damit die Traktion verbessert.

1600 Euro Aufpreis für Doppelkupplungsgetriebe
Mit dem komfortablen und zugleich sportlichen Doppelkupplungsgetriebe hat Fiat viel vor. Seinen Einstand feiert es ab sofort im Alfa Romeo Mito mit dem 1.4 Multiair-Motor (135 PS). Im April 2011 folgt die neue Giulietta mit dem 170-PS-Multiair-Motor. Ein bis zwei Monate später wird das TCT-Getriebe erstmalig auch mit einem Dieselmotor kombiniert, in der Giulietta mit dem 200-PS-Multijet-Common-Railer. Stück für Stück folgen weitere Modelle – 2012 etwa der Alfa Romeo 159-Nachfolger, der dann auch in den USA angeboten wird, sowie andere Konzernfahrzeuge von Fiat über Lancia bis Chrysler. Für das Premieren-Modell, den Alfa Romeo Mito muss man für das Doppelkupplungsgetriebe einen Aufpreis von exakt 1600 Euro einkalkulieren. In der Ausstattungslinie Progression gibt es den 135-PS-Mito mit TCT ab 20.460 Euro, die Distinctive-Version ist ab 21.660 Euro erhältlich.

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DruckenSenden29.10.2010 von Thomas Weibold

 

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