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Alfa Giulietta 1,4 Multiair: Ciao Grau

Es braucht gar nicht viel, um dem Kompakt-Trott zu entfliehen, wie die Alfa Giulietta zeigt. Mit dezenter Extravaganz entspricht sie dem Wunsch zu Differenziertheit. Klassenübliche Praktikabilitätstugenden gehen nicht auf Kosten der Optik. Außer ein Kleinkind will sich selbständig Zutritt zum Fond verschaffen . . .

zur Fotoshow
Dieses Heck macht das Hinterherfahren recht kurzweilig. autonet.at testet die 170 PS starke, 1,4-l-Multiair-Version der Alfa Giulietta. 
Geschickt haben es die Italiener ja schon gemacht, das mit der Legendenbildung. Wird der Name Alfa Romeo in den Raum gestellt, findet sich mit Sicherheit immer irgendjemand, der reflexartig das Wort schön hinterher wirft. Das ist einfach so: Alfa ist schön, VW bieder, Mercedes teuer, Porsche schnell und Audi neoliberal. Diese Stereotypen sind nicht aus den Köpfen der Leute heraus zu bekommen. Da können die Marketing- und Werbefuzzis machen was sie wollen: Wir denken was wir wollen! Aber zurück zu Alfa und schön: Es ist ja nicht so, dass Alfa im Laufe seiner 100jährigen Geschichte punkto Optik immer den Nagel auf den Kopf getroffen hätte wie Modelle wie der Arna, der Alfasud, die Alfetta, der 90, 164, 166 und ein wenig auch der Mito zeigen. Aber es stimmt schon: Im Vergleich zu anderen Herstellern, sind die visuellen Ausfälle sehr dünn gesät und das rechtfertigt die Generalisierung allemal.

Dezent anders
Und nun die Giulietta, die wir von autonet.at mit ein wenig Verspätung auch näher in Augenschein nehmen dürfen. Mittlerweile hat sich dieses Auto ja schon gut in den Alltag integriert. Man sieht sie oft und man sieht sie gerne oft, die Giulietta. Dabei trägt sie ihr gutes Aussehen nicht ständig wie einen Bauchladen vor sich her und das macht sie sympathisch. Statt ständig mit Nachdruck auf die eigenen optischen Reize hinzuweisen, dient sich die Giulietta dezent dem ästhetischen Empfinden der Betrachter an. Gut gelungen ist die Kombination aus feiner Zeichnung und kraftvollem Auftritt, der besonders in der Seitenansicht zum Tragen kommt. Das Heck mit der unverwechselbaren LED-Grafik der Rückleuchten macht Hinterherfahren besonders bei Nacht zu einem recht kurzweiligen Unterfangen. Wenn der Gnädigsten eine Problemzone attestiert werden kann, dann ist es die Front: Die weit außen positionierten Scheinwerfer haben etwas Karel-Gott-artiges, wenn Sie wissen, was ich meine.

Türgriff-Malheur
Und wenn wir schon bei Problemzonen sind: Die versteckten hinteren Türgriffe sind welche. Nicht, was die Optik betrifft. Dass man nichts sieht ist ja ganz hübsch. Als Vater einer vierjährigen Tochter, die alles, oder besser: ALLES!!!, alleine machen will, kommt man nicht umhin, dieses Designstück in einem anderen Licht zu betrachten. Kindern, die die Gürtellinie ihrer Eltern noch nicht passiert haben, ist es nämlich unmöglich die Türen zu öffnen. Und glauben sie mir: Es dauert, bis so ein Dreikäsehoch resigniert aufgibt . . .

Keine Allerweltsware
Hat man es dann aber doch geschafft, und sitzt drinnen in der Giulietta, freut man sich. Zum einen darüber, dass hier einem das Cockpit nicht so auf die Pelle rückt, wie etwa im Mito, oder im 159er. Die Atmosphäre wirkt aufgelockert. Dazu trägt auch das abgesenkte Armaturenbrett bei, das einen großzügigen Ausblick nach vorne zeitigt, auch für die Fondpassagiere. Anlass zur Freude bietet auch das Design mit unkonventionellen Bedientasten, sportlicher Auslegung und ausgesuchten Materialien. Die Ausarbeitung einiger Drehregler in Alu und Hochglanzlack ist aufgrund mangelnder Griffigkeit nicht ganz bedienfreundlich. Ein dickes „I like“ gibt’s für den feisten, aus einem Stück gefrästen Aluschaltknauf, den man gar nimmer loslassen will - höchstens, um den DNA-Schalter auf Dynamikmodus zu bringen.

Druck und Ruck
Der 170 PS starke 1,4-l-Multiair-Benziner ist ein quirliges Kerlchen. An Leistungsdefizit wird man kaum je laborieren, selbst im komfortorientierten Normal-Modus. In ausgelassen kompetitiver Stimmung allerdings könnte einem der mit 2.500 Touren etwas späte Drehmomentzenith ein wenig im Weg stehen. Da ist es erstaunlich, wie rasch und effektiv hier Abhilfe geleistet werden kann: Einfach den D.N.A.-Regler im Mitteltunnel auf Dynamik-Modus schalten und die Giulietta geht in Kombat-Stellung. Das Ansprechverhalten des Gaspedals wird verschärft, Fahrwerk und Lenkung gestrafft, Traktionskontrolle und elektronisches Sperrdifferential sportlicher abgestimmt. Selten, dass sich in einem Fahrzeug das Aktivieren des Sport-Modus so evident bemerkbar macht. So eingestellt jedenfalls macht die Giulietta viel Spaß, was sich bei entsprechender Auskostung verbrauchstechnisch mit über zehn Litern bemerkbar macht. Aber die Turinerin kann Gott sei Dank auch anders: Behelfs der Start-Stopp-Funktion ist es kein allzu Schweres, in der Stadt die 8,2-Liter-Marke zu erreichen.

Fazit
Punkto Komfort, Platzangebot und Effizienz liegt die Giulietta 1.4 TB Multiair im vorderen Drittel des Konkurrenzumfeldes. Da kann Sie absolut mithalten, aber halt auch nicht wirklich davon preschen. Das große Atout der Italienerin liegt in ihrer unaufdringlichen Extravaganz mit der Sie dem Wunsch nach Differenzierung im allgemeinen Kompaktgrau nachkommt. Mit einem Einstiegspreis von 25.990 Euro ist dieses Ansinnen auch nicht zu teuer erkauft. Bei der Auswahl der Zusatzgoodies sollte man allerdings etwas an sich halten, soll der Preis nicht jäh in die Höhe schnellen. In unseren Alfa waren Optionen um knapp 6.000 Euro verbaut. Und da war das Navi noch gar nicht mal dabei.

Alfa Romeo Giulietta 1,4 Multiair: Intensivtest

Mit der Alfa Giulietta kann man dem Kom...  

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DruckenSenden20.04.2011 von Christian Zacharnik

 

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